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20. Juli 2020 - Schorfheide (Finowfurt) - Kloster Chorin - Werbellinsee - Schorfheide

 

Mit dem Auto fahren wir gegen 9:00 Uhr in Richtung Finowfurt. Die Strecke beträgt 45 Kilometer und die Autobahn ist schön leer.

Das Wetter ist sonnig, die Höchsttemperatur beträgt heute 24°C.

Der Wetterbericht prophezeit ab und an leichte Nieselregen, damit können wir leben.

Start und Ziel: 52°51'06.8"N 13°40'57.0"E

Werbelliner Str. 24, 16244 Schorfheide


Länge: ca. 63 Kilometer

Höchsttemperatur: 25°C

 

Nach dem Frühstück machen wir uns 8:45 auf den Weg. Der Himmel ist zwar wolkenverhangen, aber es ist angenehm warm - bestes Fahrradwetter also.

Über die A10 bzw. A11 erreichen wir Finowfurt. Wie gestern in Schlepzig werden wir von kostenpflichtigen Parkplätzen begrüßt. Etwas weiter vom Centrum entfernt, finden wir in der Werbelliner Straße aber ausreichenden, freien Parkraum auf dem wir uns niederlassen können.

Schnell sind die Räder abgebaut und startklar gemacht und schon kann es losgehen. Erstes Ziel ist das Kloster Chorin. Das Kloster ist etwa 18 Kilometer entfernt.


Die Stecke führt über die Walzwerkstraße nach Finow, der Radweg ist perfekt, wir fahren direkt am Finowkanal entlang. Die Gegend ist einmalig schön, die Besitzer der Gartengrundstücke haben einen sehr idyllischen Ort um ihre Seele baumeln zu lassen.

Wir passieren das ehemalige Kraftwerk Heegermühle und die stillgelegte Papierfabrik Wolfswinkel. Zu DDR-Zeiten soll wohl auch Queen Elizabeth Briefpapier bestellt haben. Na, wenn das nichts ist.

Immer wieder erscheinen Schleusen, an denen Boote warten, um weiter zu kommen.

Kurz vor Eberswalde müssen wir den Oder-Havel-Kanal überqueren. Vorbildlich wie wir sind, fahren wir brav auf dem Radweg - der bietet uns allerdings keine Gelegenheit auf den Radweg am Kanal zu wechseln.

Für´s nächste Mal wissen wir: auf der Straße bleiben und rechts abbiegen. Der gemeinsam mit der Gegenspur genutzte Weg hält nämlich eine besondere Überraschung parat. Wir müssen unser Gefährt einen ca. 10m hohen Berg hoch schieben, zum Glück haben wir eine Schiebeunterstützung - ansonsten wäre es eine ganz schöne Plackerei.

Am Ufer des Kanals fahren wir über Neuende Richtung Neuehütte. Wir verlassen den Kanalweg und schlagen uns durch den Wald nach Sandkrug.

Gestern Abend hat es hier ganz schön geregnet, der Boden ist sehr feucht und am Anfang mit großen Pfützen durchsetzt. Hier zahlen sich unsere Pedelecs wieder aus. Im Sportgang bewältigen wir alle Anstiege, wenn allerdings Sand kommt, müssen auch wir schieben.

Nach 1,5 Kilometern haben wir wieder festen Untergrund unter den Rädern und Brandenburgs stärkste Armee - die Mücken - besiegt. Sobald wir nur einen Augenblick standen, griffen sie erbarmungslos an. Pöse.

Das Kloster Chorin strahlt im sonnigen Antlitz. Wir waren erst vor ein paar Jahren hier, so sparen wir uns den Rundgang, die Gaststätte wollen wir aber trotzdem besuchen. Allerdings ist die nur mit Maske und einer gültigen Eintrittskarte zu betreten. Schade, aber Geld wollten wir ja nicht bezahlen um überhaupt Einlass zu erhalten.

Also weiter Richtung Grimnitzsee. Nach mehreren obligatorischen Falschfahrten cruisen wir über schöne Radwege nach Althüttendorf. Zwischenzeitlich überqueren wir eine Autobahnbrücke - na da wollte Heidi immer schon einmal Autos beobachten. Machen wir dann auch.

In Althüttendorf machen wir eine kurze Rast. Der Dorfkern ist ganz nett gemacht. Im Mittelpunkt stehen drei Nornen - wie ja jeder sicher weiß, sind das germanische Schicksalsgöttinnen. Und zwar die Nornen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Ihnen gegenüber befindet sich die Wanderkirche und noch andere Skulpturen.

Wir passieren den südlichen Teil des Grimnitzsees Richtung Joachimsthal. Der Radweg verläuft parallel der Straße, allerdings mit ziemlichen Steigungen bzw. Abfahrten. Wieder freuen wir uns, dass wir elektronische Unterstützung mit an Bord haben.

Der Wald duftet herrlich, manche Passagen erinnern uns an Bayern. Wir danken Corona, ohne deren Intervention wir sicher diesen Sommer nicht in diesem Gebiet verbringen würden. Das stand eigentlich auf der Bucketlist für die Zeit jenseits der 70.

Aber jetzt freuen wir uns und stellen fest, dass wir bei dieser Art der Fortbewegung so viele Details und Naturschönheiten bewundern können, die und bei einer Autofahrt gar nicht auffallen würden.

Dann endlich 13 Kilometer vor dem Ende der Tour kommen wir an Anna´s Gasthaus. Hier gibt es deutsch-polnische Küche und Bier. Die Bedienung ist sehr nett, alles sieht sehr ordentlich aus, die sanitären Anlagen sind sehr sauber. Wir trinken Radler und Hefeweizen, der Kellner öffnet uns den Sonnenschirm, da die Sonne doch sehr heiß ist. Just in diesem Moment wird sie aber von Wolken verdeckt und ist auch die nächste Zeit nicht mehr zur Rückkehr zu bewegen. Im Gegenteil, als wir wieder losfahren, fängt es an wie aus Eimern zu gießen.

Zum Glück finden wir zwei Bäume unter denen wir unbeschadet, na ja, fast, diese Dusche an uns vorbeiziehen lassen. Nach 10 Minuten hat sich alles beruhigt und wir können auch wieder weiter ziehen.

Bis Finowfurt nutzen wir den Radweg, mein Navi allerdings gibt an Ermangelung elektrischer Kapazität, den Geist auf, so muss Heidis Handy herhalten. Mit O2 ist es aber ein sinnloses Unterfangen, da mit E keine Karte geladen werden kann. Dafür fotografiert Heidi den Ortseingang von Eichhorst. Ihre Mutti hat dort ihre Kindheit verbracht. War sicher nicht so einfach damals, mit so einer miserablen Telekommunikationsanbindung.

Trotz aller Widrigkeiten erreichen wir wieder Finowfurt, über Google Maps kann ich unser Auto orten und nach einer effektiven Fahrzeit von 3:35h beenden wir diesen schönen Ausflug.

Zu Hause angekommen, verstauen wir die Räder und machen es uns gemütlich, als plötzlich ein orkanartiges Unwetter über uns zieht. Das war ja wohl eine Punktlandung.

 

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