Aialik Glacier Kayak Tour
- Holger Schweitzberger
- 21. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juli 2023
13. Juni 7:15 Uhr ist Treffpunkt bei KAK in der 3rd Avenue. Wir erhalten unsere Regenhosen und werden von Vicky, unserem Guide in Empfang genommen. Vorher erfahren wir noch, dass zwar sehr schönes Wetter ist (gut, das wissen wir ja), aber deshalb Nordwind herrscht, der dafür sorgt, dass man kräftig paddeln muss.
Wir fahren zum Hafen und steigen dort ins Wassertaxi, das uns zum Aialik (Eijälik) Glacier bringt. Mit uns sind u.a. noch zwei Engländer an Bord. Die waren schon oft in Deutschland und lieben das Bier und Bratkartoffeln.
Ein bis zwei Worte Deutsch können Sie auch. Die anderen sieben Mitfahrer werden zu einer Wilderness Lodge gebracht, wo sie ein paar Tage verbringen. Wir sehen während der Fahrt, wie gestern auch, wieder viele Tiere, auch hier wird angehalten und auf die verschiedenen Spezies aufmerksam gemacht. Es gibt frischen Kaffee, Muffins und allerlei Süßkram.

Nach 2,5h kommen wir an einer kleinen Insel vor dem Gletscher an. Wir verlassen den sicheren Boden des Bootes und begeben uns an Land. Vicky inspiziert als erstes die Lage, um sicher zu gehen, dass sich keine Bären in unmittelbarer Umgebung befinden.
Danach holen wir die Boote und erhalten Instruktionen zur Sicherheit und zur Handhabung des Kajaks. Heidi sitzt vorn und ich hinten, da man da lenken muss. Wir starten und merken, dass die Wellen ganz schön stark sind.
Vicky lotst uns zur Küste, denn da geht alles gesitteter zu. Wir nähern uns langsam dem Gletscher und die Wellen werden höher. Man muss schon ganz schön viel Kraftaufwand betreiben um auf Kurs zu bleiben. Oft entfernen wir uns ungewollt ganz schön weit von unserer Vicky, aber sie fängt uns immer wieder ein, so dass keine Gefahr besteht, dass wir abhandenkommen.



Das Wetter ist einzigartig. Heute sind es hier 22°C, aber windig. In der Mitte vor dem Gletscher machen wir halt und hören das Donnern des Kalbens. Zwischendurch bekommen wir Besuch von einer Robbe, die uns aber als ungefährlich einstuft. Sie planscht im Wasser, taucht ab und zu ab und da wir nicht mitspielen, verschwindet sie irgendwann wieder.
Vor dem Gletscher machen wir Pause und betrachten seine ganze Schönheit. Leider kommen wir nicht ganz nah an ihn heran, aber auch von unserer Entfernung ist er schon imposant.
Der Aialik Glacier ist der einzige in dieser Umgebung, der in den letzten Jahren seine konstante Größe behalten hat. Er gehört, wie alle Gletscher, die am Ozean beheimatet sind, zu den Tidewater Glaciern.
Nach 2,5 Stunden oder 6,5 Kilometern des Paddelns, sind wir wieder an Land. Meine Brille ist voller Salzflecken und es bedarf ziemlichen Aufwand, sie wieder zu reinigen.


Diese Tour hat ganz schön geschlaucht und ich weiß nicht, ob dieser Wellengang wirklich für Rookies wie uns geeignet ist. Mit dem sichern Wissen des morgendlichen Muskelkaters in den Armen, lunchen wir vor der malerischen Kulisse des Gletschers.
Meine Hose ist, trotz darüber gezogener wasserdichter Hose, nass. Während der Rückfahrt im Wassertaxi trocknet sie aber wieder an der frischen Luft.
Während wir so nach Seward zurück tuckeln, sehen wir, ich muss es ja eigentlich nicht erwähnen, jede Menge Tiere.

16:45 Uhr sind wir wieder am Hafen. Vicky fährt uns zum Campground und wir entern geschafft unser Wohnmobil. Jetzt brauchen wir erst einmal eine eiskalte Cola oder Zitronenlimonade.
Heidi duscht und fühlt sich wieder wie neu, ich tue es ihr danach gleich. Wir sitzen anschließend draußen auf unserer Holzbank bei Alaskan Amber Ale und Cidre und betrachten die heute geschossenen Fotos. Dann suchen uns für morgen einen passenden Campground.
Die Sonne hat jetzt, 18:40 Uhr noch enorme Kraft und wir haben Angst, dass wir uns einen Sonnenbrand holen. Da es jetzt langsam Dinerzeit ist, werden überall die Gasgrills heraus geholt und das BBQ begonnen.
Es duftet herrlich nach dem üblichen Grillgeruch. Wir bekommen Hunger und bereiten uns deshalb Nachos mit Cheddarkäse und Oliven in der Mikrowelle zu. Dazu gekaufte Salsa, die den Zusatz Hot verdient und selbstgemachte Guacamole, die den Namen auch verdient.
Der Campground ist jetzt bis auf den letzten Platz belegt, doch es kommen immer noch Übernachtungswillige, die einsam ihre Runden um den Platz drehen, auf der Suche nach einem freien Platz.
Lange bleiben wir nicht mehr wach, die letzten Handschläge für heute sind das Verdunkeln der Fenster und der Gang ins Bett.
Comments