Artist Drive – Badwater – Zabriskie Point
- Holger Schweitzberger
- 23. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
19. Juni Nach einem, für amerikanische Verhältnisse, sehr gutem Frühstück, verlassen wir gegen 8:00 Uhr unser Best Western und begeben uns in Richtung Death Valley.
Wir decken wir uns noch Supermarkt mit Salat, Obst, Brot, Käse und Moskitospray ein. Bis auf das Spray wollen wir das alles zum Lunch essen, um den eventuellen Burgern & Co. aus dem Weg zu gehen. Vorher holen wir uns noch schnell eine Supermarktrabattkarte und sparen so wertvolle Bucks, die wir später in Trinkgeld umsetzen können.
Heidi fährt zum ersten Mal in ihrem Leben in den USA. Unser erster Stopp ist bei den Sanddünen. Urplötzlich tauchen sie inmitten von Steppe und Bergen auf. Als wir aussteigen, merken wir, dass Heidi ihren Fön nicht eingepackt, sondern an die Elektroanlage des Autos angeschlossen hat. Und damit bläst sie mir unbarmherzig mit voller Power ins Gesicht.
Wenn ich gewusst hätte, dass das erst der Anfang ist. Komischerweise sieht man viele Leute ohne Kopfbedeckung und Wasser herumlaufen. Einige sogar mit freiem Oberkörper. Bestimmt Engländer.
In dieser kargen Landschaft tauchen immer wieder einige Wildflowers mit schönen Farben auf. Wie die sich hier wohl halten? Weiter geht’s an Harmony Borax, einer ehemaligen Mine, vorbei in unser Motel, das Furnace Creek Ranch Resort. Eine Oase inmitten der Wüste.
Wir können, obwohl erst 13:00 Uhr, gleich einchecken. Die Klimaanlage läuft schon und es ist angenehm kühl. Draußen sind es mittlerweile 97 °F. Wir entschließen uns, bevor wir am Abend den Sonnenuntergang am Zabriskie Point beobachten wollen, eine Tour zum Artist Drive und nach Badwater zu unternehmen. Und starten bei 100 °F.
Die Landschaft ist wieder nicht zu beschreiben. Einfach schön, farbige Berge, die unterschiedlichsten Formationen, man kann richtig die Urzeit herauslesen.
Der Artist Drive ist ein Rundkurs durch eine Sammlung von Bergen und Canyons, die man sich schöner nicht vorstellen kann. Die Artists Palette ist wie der Name schon sagt, ist ein Farbensammelsurium kleiner Berge und Hügel inmitten großer Berge. Farblich zusammengestellt wie auf einer Palette. Der Kurs ist ca. 7 km lang.
105°F. Weiter. Nun nach Badwater. Der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre. Doch davor der Devils Golf Course. Davon hatte ich schon so viel gelesen und bin deshalb ziemlich gespannt darauf, Der Golfplatz, den der Teufel erschuf, heißt deshalb so, weil er aus kleinen Salzmonolithen besteht, die ähnlich Korallen, messerscharf sind. Wie sagt der Ami bei dem Anblick dieser einigen Hektar großen Anlage: Pretty cool. 109 °F.
Nach ein paar weiteren Meilen kommen wir in Badwater an. 85,5 Meter unter Meeresspiegel. Hier hat Heidi noch zwei Föne zusätzlich rausgeholt und die Super Super Stufe eingestellt. HOT wohlgemerkt.
Trotz der Hitze gibt es hier einen kleinen See, der sein Wasser von den großen Bergen der Umgebung zieht. Hier stehen nämlich einige 3000er herum.
Nach dem wir wieder genötigt werden uns von einem Ami fotografieren zu lassen, machen wir uns auf den Rückweg. Bei unübertroffenen 113 °F. Für diese Tour von ca. 40 km, haben wir uns vier Stunden Zeit gelassen. Keine Sekunde war verschenkt.
Im obligatorischen Souvenirladen kaufen wir uns Abendbrot, T-Shirts vom Nationalpark, Heidi zwei Ringe, (die wir natürlich wieder umtauschen mussten, da zu klein) und einen indianischen Kokopelli.
Vor dem Essen und den wohlverdienten Sam Adams fahren wir zum Zabriskie Point. Dort soll es die schönste Aussicht bei Sonnenuntergang im gesamten Valley geben. Als wir ankommen weht nur ein starker Wind, also eher ein Sturm, also eher ein Tornado. Wir aber harren aus, ob der Dinge, die da kommen sollen. Der Sonnenuntergang ist schön, aber eigentlich so wie jeder Sonnenuntergang. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir heute schon so viele tolle Dinge gesehen haben.
Nach Bier und Essen fallen wir wieder todmüde gegen 22:00 Uhr ins Bett. In der Nacht werde ich wach, weil Heidi volle Pulle Licht anhat. Ein Käfer hat sie bekrabbelt und nun kann sie nicht einschlafen. Nach langem Zureden wird es dann doch in unserem Raum dunkel. Der Käfer schläft.
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