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Ballonfahrt – Mesa Verde Nationalpark


 

10. Mai Gestern Abend erhielten wir noch eine E-Mail, in der stand, dass die Ballonfahrt morgen stattfinden kann. Das Wetter soll sich bessern und deshalb steht allem nichts mehr im Wege. Wir bestätigten unsere Teilnahme und schauen heute früh, 5:00 Uhr erwartungsvoll aus dem Fenster.


In der Nacht hat es nicht geregnet und der Himmel sieht wolkenlos aus, soweit man das beurteilen kann, wenn es noch dunkel ist. Wir frühstücken selbstgemachte Brote mit Pastrami, laden unsere Sachen ins Auto und finden uns 6:30 Uhr am altbekannten Treffpunkt ein.

Die Sonne geht gerade auf und der Blick nach oben zeigt einen strahlend blauen Himmel. Yippie! Wir sind insgesamt sechs Personen, die heute in die Lüfte wollen. Wir steigen in den Pickup und werden von Dave um Startplatz gefahren.


Der liegt ungefähr zwei Meilen entfernt. Der Ballon ist bereits auf der Erde ausgebreitet und mit zwei riesigen Windmaschinen wird er aufgepumpt. Dabei stellt sich auch der Fahrkorb auf und wir können einsteigen.

Fünf Amis (mit Piloten) und wir. Ein Ehepaar kommt aus Maine, beim anderen hat die Frau ein furchtbares Lachen das sie andauernd zum Besten gibt. Heidi und ich stehen uns am hinteren Rand des Korbs gegenüber und pünktlich 7:00 Uhr setzt sich das Ungetüm in Bewegung.


Ich habe ja im Internet gelesen, das man im Ballon keine Höhenangst bekommt, da man nicht direkt mit der Erde verbunden ist. Die Augen sehen nur die ca. 1,30 m hohe Brüstung und geben dies an das Gehirn weiter. Daraufhin entscheidet das Gehirn keinen Stress zu machen, lässt alle anderen Organe in Ruhe und den Probanden im Glauben, das alles gut ist. Soweit die Theorie.


Wir heben ab. Ganz leicht und leise. Man merkt es kaum. Mir ist erst einmal etwas mulmig, aber das gibt sich. In einzelnen Etappen schweben wir immer weiter nach oben. Es weht kein Wind und durch die klare Sicht können wir 160 km weit sehen. Das sagt jedenfalls Lou, unser Pilot.


Wir kreisen nahe des Arches- und Canyonland Nationalparks, sehen die Highways, auf denen wir immer fahren und wissen gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollen. Lou erklärt die Gegend und die einzelnen Felsformationen.


Leider steht er an der anderen Seite des Korbes, so dass wir nicht allzu viel mitbekommen. Als wir an unserem höchsten Punkt ankommen, 1300 Meter, fragt er, da wir ja Deutsche sind, ob wir nicht jodeln können. Entrüstet erkläre ich ihm, dass wir aus Berlin kommen und nicht aus dem Süden. Alle lachen und machen zusammen die Riccola Kräuterbonbon-Reklame nach.


Der Schatten des Ballons spiegelt sich ab und zu in den Felswänden und gibt dabei ein bizarres Bild ab. Ich fotografiere viel und hoffe, dass der Akku hält, den habe ich gestern nämlich vergessen aufzuladen.


Wir wechseln immer mal wieder die Höhe, was sehr schön ist, da man so etwas näher die einzelnen Felsen bestaunen kann. Per Funk informiert Lou seine Helfer auf der Erde immer wieder, wo wir uns gerade befinden. Die müssen uns ja nachher wieder zurückbringen und so folgen sie uns mit dem Auto.


Nach einer Stunde gehen wir in den Landeanflug. Wir werden direkt am Highway landen und fliegen die restlichen Meter direkt über ihn, in vielleicht zehn Metern Höhe. Und er Schatten immer vor uns. Grandios. Die Landung an sich ist sehr weich, jedoch haben die beiden Helfer alle Hände und Füße voll zu tun, um den Korb in die richtige Richtung zu schieben. Das ist echte Knochenarbeit.

Und die setzt sich nach der Landung fort, als der Ballon eingeholt werden muss. Jetzt muss die ganze Luft heraus. Die wird ähnlich wie bei einer Luftmatratze entfernt. Eine Person hält den Ballon, die andere drückt ihn Stück für Stück zusammen. Dieses Elend können wir nicht mit ansehen.


Wir stoßen lieber mit Champagner auf die erfolgreiche Fahrt an. Das ist Tradition bei den Ballonfahrern, und da die erste Ballonfahrt in Frankreich war gibt’s immer Schampus. Na, dann Prost!


Glücklich fahren wir noch einmal zum Motel. Wir trinken noch zwei Kaffee und setzten unsere Reise zum Mesa-Verde-Nationalpark fort. Die Entfernung für die Fahrt allein, soll 124 Meilen betragen, praktisch ein Katzensprung. Aber wir kommen immerhin nun nach Colorado. Dort wachsen die bekannten Gummibärchen.


Wir fahren nicht die Hauptroute, sondern wählen eine Route abseits der Main Streets. Sie führt durch eine unendliche Weite, wir sehen die schneebedeckten Berge und ab und an einen Bauernhof. Selten mal ein Auto und wenn, grüßen wir uns freundlich. Wir haben herrlich blauen Himmel, Sonnenschein und die Wolken zeigen sich in den unterschiedlichsten 3D-Formationen. Ein herrlicher Tag.

Wahrscheinlich auch zum Sterben. Das dachten sicher auch die vier Erdhörnchen, die plötzlich auf die Straße liefen, sich auf die Vorderbeine stellten und uns erwartungsfroh entgegensahen und anlachten.


Wir allerdings fuhren mit 70 km/h. Breitgewalzt lagen sie kurze Zeit später hinter uns, Nein, so war es natürlich nicht. Ich konnte gerade noch ausweichen, war ja gerade mal wenig Verkehr on the Road. Sie winkten uns noch lange nach.


Je näher wir Mesa Verde kommen, desto deutlicher können wir eine große schwarze Wolke erkennen. Natürlich fahren wir direkt auf sie zu, um später dann genau unter ihr zu sein. Es regnet. Sehr stark.

Im Visitor Center kaufe ich mir noch ein T-Shirt und ein paar deutsche Informationen über den Park. Jetzt wollen wir aber lunchen. Wir haben noch Baguette, Pastrami und Cremecheese – es fehlt nur noch ein Picknickplatz.


Die gibt es im Überfluss und alle sind leer. Logisch, es regnet. Wir essen gemütlich im Auto und hoffen das es bald aufklart. Das tut es auch. Wir erkundigen uns bei den Rangern nach einer Wandertour und erhalten die Antwort, dass der Petroglyph Trail für uns ideal sei.


Ähnlich dem Newspaper Rock sind dort auch Zeichnungen an Felsen zu bewundern. Der Trail ist vier Kilometer lang und landschaftlich sehr schön. Man muss ca. 60 Höhenmeter überwinden und läuft dabei meist an der Felswand bis zur Mesa, dem oberen Teil des Berges.


Es ist eine ganz schöne Kletterpartie. Dafür hat man eine sensationelle Aussicht und viel Spaß. Die Zeichnungen sind nicht so imposant wie die, die wir schon gesehen haben, aber auch schön.


Auf der Mesa machen wir einige Fotos von uns und nach zwei Stunden sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt. Wir klappern noch schnell zwei andere Aussichtspunkte, von denen man Pueblos betrachten kann, ab.

Auch sie wurden im 13. Jahrhundert errichtet und sind mitten in den Berg gebaut. Allerdings schon viel professioneller als z.B. im Walnut Canyon.


18:00 Uhr checken wir im Hotel ein. Vorher haben wir noch einem Walmart einen Besuch abgestattet und das Nötigste gekauft.


Das Hotelzimmer im Best Western ist sehr groß, mit eigenem Wohnbereich und Whirlpool im Schlafzimmer.


Heidi packt aus und ich breite die eben gekauften Chicken Wings und Hühnerkeulen vor. Zusammen mit einem Ale essen wir heute mal zu Hause.

 

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