Bangkog Bicycle – Muay Thai
- Holger Schweitzberger
- 28. März 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Jan. 2024
21. Juli 5:30 Uhr lassen wir uns telefonisch wecken. Heidi klaut mir meinen Waschplatz, obwohl ich als erster im Bad war und nur mal kurz hinausgegangen bin. Rache.
Gleich gehen wir zum Frühstück und dann startet unsere Fahrradtour. 8:00 Uhr geht`s los. Unser Tourguide heißt S und ist weiblich. S ist ihr Spitzname, der richtige ist unaussprechlich. Dafür kann sie meinen Namen auch nicht aussprechen. Heidis aber dafür umso besser.
Zwei weitere Teilnehmer sind leider nicht rechtzeitig da, stoßen dann aber doch noch zu uns, so dass unsere Fahrt mit der kompletten Anzahl an Radlern weiter geht. Zuerst fahren wir durch das alte, dem Touri unerschlossene, Bangkok.
Alle Menschen sind sehr freundlich und grüßen einen lächelnd. Wir erfahren viel über die Bewohner, Mietpreise und Wohnraumgröße. Wir radeln durch die Wohngebiete, vorbei an Märkten, Plätzen und es kommt einem so vor, dass wir fast durch die Zimmer der Menschen fahren.
Die Leute, die hier wohnen gehören zur Mittelschicht und besitzen meist eine Wohnung mit einem Zimmer und Toilette. Da wohnen dann ganze Generationen. Das Statussymbol Nummer 1 ist das Auto. Auch wenn kein oft Geld für Benzin da ist – das Auto muss sein.




Der Slum befindet sich unter der Brücke des Expressways, hier muss keine Miete bezahlt werden und viele Thais aus den ländlichen Gebieten haben sich hier angesiedelt.
Danach überqueren wir mit dem Longtailboot den Fluss und gelangen auf die andere Seite der Stadt, die aber nicht mehr zu Bangkok gehört. Hier beginnt die ländliche Gegend. Viel Wasser und viel Dschungel. Es gibt viele Gärten und alles wird selbst angebaut. Supermärkte existieren nicht – die Nahrung steht ja vor der Haustür bereit.
Die Wege sind oft nur ca. 1,5 Meter breit und aus Beton auf Stelzen gebaut. Darunter befindet sich das Wasser mit seinen gefährlichen Fischen. Auf der Rückfahrt erhalten wir eine Art Überlebenstraining. Wir schwimmen radelnd mit dem Verkehr zurück zum Ausgangspunkt. Immer auf der falschen Straßenseite, aber das machen ja zum Glück alle hier.
Schwimmen ist übrigens nicht ganz falsch – es regnet die letzten zehn Minuten in Strömen und wir kommen völlig durchnässt im Hotel an.
Nachmittag steht eine Aromatherapie-Massage an. Herrlich – wir kommen neugeboren zurück, um unseren Cocktail einzunehmen.
Muay Thai im Lumpini-Stadium. Thaiboxen am Abend. Das Stadion befindet sich an der U-Bahn Lumpini (ausgesprochen: Lumpinniiii). Wir kommen zu den Hauptkämpfen.
Gleich der erste Kampf endet mit einem bösen K.O. Der verletze Kämpfer wird mit einer Bahre aus dem Ring getragen. Die Kämpfe dauern 5×3 Minuten und beginnen immer mit einem Tanz der beiden Boxer.




Auf den billigen Plätzen wird nach einer undurchsichtigen Art gewettet – quasi wie bei einer Auktion. Der Kampf wird durch eine Kapelle begleitet und wenn es richtig zur Sache geht, dann gleicht die Arena einem Tollhaus.
Wir erleben drei Meisterschaftskämpfe, wobei der Hauptkampf auch der Beste ist. Die Akteure kann man danach im Toiletten- und Imbiss-Vorraum anschauen. Hier wird der letzte Kampf von erfahrenen Wettern und Groupies analysiert und der erschöpfte Fighter bekommt wichtige Ratschläge, wie er seinen nächsten Kampf besser gestalten sollte (insofern er verloren hat).
Eigentlich sind es alles kleine Männer (die Frauen, die neben ihnen stehen sind oft größer), denen man diese Power und Stärke nicht ansieht.
Mit der U-Bahn fahren wir zurück ins Hotel und fallen müde ins Bett.
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