Berlin - Thessaloniki
- Holger Schweitzberger
- 30. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Jan.

20. September
Seit langer Zeit haben wir wieder einen Flug, der erst am späten Nachmittag beginnt. Für 17:40 Uhr ist der Take Off geplant, wir sind gespannt.
Der Wetterbericht für die nächste Woche Griechenland stimmt uns zuversichtlich. Im Durchschnitt bewegen sich die Tagestemperaturen um die 25°C. Aber auch in Berlin soll ja schönes Wetter werden.

Am Sonntag ist in Brandenburg Landtagswahl, wir haben zum ersten Mal in unserem Leben via Briefwahl abgestimmt. Zu erwarten ist, genau wie in Thüringen und Sachsen, das die AfD über 30% der Stimmen erhalten wird. Das ist ein ganz schönes Brett, aber dieses Ergebnis war ja seit der Europawahl zu erwarten.
Ganz ungewohnt packen wir am Vormittag unsere Koffer. 8 kg darf deren Gewicht nicht überschreiten, das schaffen wir aber locker.
Aus lauter Langweile, checke ich schon in unserem Hotel in Saloniki ein und buche ein Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle am BER.
Irgendwann ist die Zeit aber auch heran und Carsten holt uns ab, um zum Flughafen zu fahren.
Es ist 13:45 Uhr, Carsten packt Heidis Gepäck schon einmal ein und vergisst natürlich ihre Jacke. ich glaube, das war abgesprochen.
Ich werfe vorsichtshalber Google Maps an, um eventuelle Staus zu beobachten. Und siehe da, die A10 ist gesperrt wegen eines Unfalls. Wir nehmen schnell die Umleitung über Zernsdorf und Königs Wusterhausen.
In Zersdorf öffnet gerade die Schleuse, bedeutet für uns 15 Minuten Wartezeit. Wir als Linksabbieger sind natürlich als Letzter an der Reihe.
Weiter geht’s nach Königs Wusterhausen. Zusätzlich gibt es auch noch eine Umleitung durch die Stadt, die Ampeleinstellungen werden aber deswegen nicht geändert. Wir stehen mehr, als dass wir fahren. Von der Organisation her ist es eine totale Katastrophe, aber wen wundert es.
Nach 1 Stunde und 45 Minuten landen wir glücklich vor dem Terminal 1. Zum Glück habe ich ein weiteres Zeitfenster für den Security Check gebucht, so dass wir dort nicht lange warten müssen.
Wir kaufen uns zwei Kaltgetränke und eine Packung Wasser, die mittlerweile auch schon zwei Euro kostet, und begeben uns zum Food Court.
Hierfür verbringen wir die letzten Minuten bis zum Boarding, das pünktlich 17:00 Uhr startet.
Mit unserem Gepäck gibt es wider Erwarten keine Probleme und um 17:20 Uhr könnte wegen uns der Flug schon losgehen.

Wir starten pünktlich, der Flieger ist zu 95% ausgebucht.
Es gibt während des Fluges einen kleinen Snack, Weihnachtsgebäck und alkoholische Getränke.
Die Zeit vergeht wie im Flug und 21:00 Uhr local time landen wir in Saloniki.
Allerdings können wir nicht aussteigen. Der Kapitän erklärt, dass es auf Grund eines großen Sturms nicht möglich sei, die Gangways an das Flugzeug zu fahren.
Das habe ich ja auch noch nicht erlebt. Küstenwetter halt.

Der Blick aus dem Fenster allerdings, zeigt keine Spur von Wind, geschweige denn Sturm.
Aufheitern kann mich nur die Nachricht, dass Schalke trotz 3:0 Führung zu Hause gegen Darmstadt 3:5 verliert. Da brennt heute sicher die Luft.
40 Minuten später hat sich der Sturm gelegt und wir dürfen den Flieger verlassen. Mit dem Bus fahren wir eine gefühlte halbe Stunde, bis wir wieder aussteigen dürfen. Da wir nicht auf unser Gepäck warten müssen, können wir das Gelände schnell verlassen und treffen gleich auf unseren Fahrer, der mit Namensschild bewaffnet, auf uns wartet.
Nach 5 Minuten sind wir beim Auto und fahren Richtung Saloniki City. Unser Hotel befindet sich in einer kleinen Gasse, die hätten wir wohl nie gefunden.
Da wir schon eingecheckt sind, können wir gleich auf unser Zimmer gehen und mit dem PIN-Code den Raum öffnen. Das klappt alles super, wir werfen nur unsere Sachen in die Ecke und suchen uns eine griechische Taverne, um unseren Hunger zu stillen.
Über TripAdvisor hatte ich in Berlin schon das Tripia Potiria ausgemacht, es liegt nur 250 m von uns entfernt.
Auf den ersten Blick eine gute Wahl, es ist gerammelt voll, auch wenn wir dann merken, dass die meisten Gäste zu anderen Restaurants gehören, die sich hier aneinander reihen.
Das Essen ist fantastisch, die frischen Sardinen haben sogar den Geschmack des Meeres in sich. Zaziki und Ouzo sind ganz klar Kategorie eins, wer damit nichts anzufangen weiß, muss sich unseren letzten Griechenland-Reisebericht durchlesen.

Es herrscht hier eine unheimliche Stimmung, verschiedene Geburtstage werden gefeiert und wie das in Griechenland üblich ist, gibt es Torte mit Kerzen und einen kollektiven Gesang.
Es sind viele junge Leute anwesend, und wir fühlen uns an unsere Jugend zurück erinnert, als wir um Mädchen oder Jungen geworben haben. Das müssen wir jetzt nicht mehr. Dafür ist es umso lustiger, alles hier anzuschauen.
Ich glaube, mein Kumpel Teite hätte hier alle Mädchen geheiratet.
Kurz vor 00:30 Uhr begeben wir uns wieder ins Hotel, offiziell haben die Restaurants bis 1:00 Uhr geöffnet, wenn ich aber sehe, wie viele Leute immer noch hier hinein strömen, denke ich, dass sich der Ladenschluss noch etwas nach hinten verschiebt.
Ein toller Tag geht zu Ende, fing er auch etwas holprig an, so endete er doch erfolgreich. Heidi sagt erfolgreich ist blöd. Ich soll schön schreiben, dann mache ich das auch. Er endete also schön, wunderschön.
Morgen haben wir den ganzen Tag Zeit uns Saloniki anzuschauen und dann geht es weiter mit dem Auto nach Chalkidiki.
Yassas!
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