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Blair Castle – Edinburgh

Aktualisiert: 12. Juli 2023


 

28. August 5:40 Uhr beschließe ich, nicht mehr versuchen zu schlafen. Das gelang mir in der Nacht auch nur vereinzelt, da mein Bett derart klein ist, dass, wenn ich einschlief, ich auch gleich wieder wach wurde. Oder mit dem Kopf gegen den Schrank knallte.


Das Wetter ist etwas stürmisch, viele Wolken am Himmel - gutes Reisewetter. Und typisch schottisch. Wie schreiben alle Reiseführer: Man kommt nicht des Wetters wegen nach Schottland!


Zum Frühstück haben wir gestern Abend schon Rührei mit Lachs gewählt. Das ist nicht so eine große Portion wie die anderen Gerichte und hoffentlich auch nicht so salzig wie der gestrige Hering. Der Furcht vor Salz ist unbegründet, das Ei hat gar keins abgekommen, das Gleiche gilt für den Pfeffer.


Das Frühstücksangebot ist schon sehr unterschiedlich, obwohl alle B&Bs das gleiche Preisniveau aufweisen. Mit am Tisch sitzen noch zwei Frauen aus Bayern, sie fangen ihren Urlaub erst an und haben überhaupt noch nichts vorgebucht. Na, hoffentlich erleben sie andere B&B - Angebote als wir sie gesehen haben. Bei 97% aller B&Bs stand No Vacancy - Ausgebucht.


Als wir auschecken ist auch gerade das Internet wieder funktionstüchtig, für uns leider zwei Tage zu spät. Wir machen uns auf den Weg nach Pitlochry. Dort wollen wir noch einen Abstecher zum Blair Castle machen, hier residiert auch die einzige Privatarmee Europas, die aber nur zu offiziellen Anlässen in Erscheinung tritt.


Der Eintritt kostet, wie fast überall 11,00 Pfund inklusive Gartenzutritt. Auch hier ist das Fotografieren innerhalb des Schlosses - mit Ausnahme des großen Ballsaales - nicht erwünscht. Mit einem Fotoapparat vor dem Bauch, kann man aber ganz gut, unbemerkt einige Fotos schießen.

Auch dieses Schloss ist noch sehr gut erhalten. Leider weisen die Infobroschüren - die hier auch in deutscher Sprache zur Verfügung stehen - keine Informationen zu den Räumen, sondern nur Hinweise zum entsprechenden Jahrhundert auf. Der Rundgang umfasst ca. 30 Räume, ein Teil des Castles ist noch bewohnt und daher nicht für den öffentlichen Zutritt freigegeben.


Man kann hier Hochzeiten oder andere Feste buchen, muss aber - wie uns eine der vielen Angestellten berichtet - über das nötige Kleingeld verfügen. Über viel Kleingeld. Der Garten ist nicht so imposant wie die anderen die wie bisher sahen. Das kommt uns gerade Recht, denn langsam müssen wir uns in Richtung Airport aufmachen um rechtzeitig das Auto abzugeben.


War ich vor der Reise skeptisch, ob mich Schlösser interessieren - kennst Du eins, kennst Du sie alle - habe ich am Ende Lust darauf bekommen, mir noch mehr anzusehen. Jedes einzelne hat seinen eigenen Charakter und wenn es auch noch bewohnt wird, ist in ihm sogar noch Leben, dass man auch spüren kann.


Die Straße wird nun oft zweispurig, das heißt, 70 mph sind erlaubt. Da die schottischen Autofahrer sehr unorthodox mit der Geschwindigkeit und der zusätzlichen Spur umgehen, grenzt es manchmal an ein Abenteuer die Autos zu überholen. Je näher wir nach Edinburgh kommen, desto voller wird es auf der Straße und desto schlechter wird auch die Qualität derselben.


Das Hauptaugenmerk richte ich darauf, nicht zu weit links in eines der tiefen Schlaglöcher oder Gullys zu fahren. Darunter leidet natürlich manchmal der Blick auf die rechte Seite oder die wunderschöne Natur. Wir sind nun im Bereich des Airports angelangt, es existieren leider keine Ausschilderung für die Abgabestationen der Mietwagen.


Unser Navi ist, ob der unzähligen Kreisverkehre, überfordert zeitnah die notwendigen Anweisungen durchzugeben. Jetzt ist Eigeninitiative gefragt. Endlich ein Hinweis auf die Car Rental Station. Nur noch vier Roundabouts und schon sind wir da. Die Abnahme geht sehr schnell, da wir eine All Inklusive Versicherung inkl. Road Assistance (ohne die würde ich in Schottland keinen Yard fahren) haben, gibt es auch nichts, womit man uns finanziell belasten kann.


Ich vergesse noch mein Handy im Auto, merke es allerdings noch rechtzeitig, dann marschieren wir zum Air Link 100. 30 Minuten später sind wir am Motel One direkt an der Waverley Station.


Der Standort des Hotels ist nahezu perfekt, nur 50 Meter Fußweg und schon sind wir da. Wir checken schnell ein und begeben uns gleich zum Essen. Denn Hunger haben wir jetzt schon und ich noch zusätzlich Bierdurst. 200 Meter entfernt finden wir das Brewhemia, ein Hotel/Bar/Restaurant, ganz nett im tschechisch/bayerischen Stil eingerichtet.


Außerdem findet man hier sofort einen Platz. Heidi isst Fish&Chips und ich ein schottisches Sirlion Steak. Das Steak wird roh auf einem heißen Stein serviert und man muss es selbst grillen.

Ist man der Meinung, das Steak ist nach seinem Wunsch gegart, nimmt man es herunter. Tolle Idee.


17:30 Uhr sind wir wieder im Hotelzimmer und machen nun eine ausgiebige Pause um für den Abend gerüstet zu sein. Frisch ausgeruht gehen wir gegen 19:00 Uhr noch einmal los. Wir suchen uns einen gemütlichen Pub und trinken noch einen Schlaftrunk, ehe wir gegen 21:00 Uhr wieder zum Hotel gehen.


Wir beobachten dabei, dass alle Straßen abgesperrt sind und viel Security und Polizei unterwegs ist. Auf die Frage an einen Polizisten, warum denn alles abgesperrt sei, antwortet er, dass es eine Feuerwerk geben wird.

Start 21:30 Uhr. Wunderbar, wir machen uns im Hotel schnell frisch und sind 21:20 Uhr wieder vor Ort. Es sind von uns ja nur zwei Minuten. Das Feuerwerk startet schottisch pünktlich 21:40 Uhr und dauert 45 Minuten. Es ist wunderschön und alle Zuschauer sind begeistert.


Es wird jedes Jahr zum Abschluss des Edinburgh Festivals durchgeführt und vom Edinburgh Castle gestartet. In Wirklichkeit habe ich das Feuerwerk zum Abschluss unseres Urlaubs bestellt, aber mir glaubt ja keiner.


22:40 Uhr sind wir im Bett, gucken noch ein paar Fotos und freuen uns, wieder in einem ordentlichen Bett zu schlafen.

 

Übrigens hatten wir in unserem gesamten Schottland Urlaub immer Regen, wenn wir nach oder von Sterling fuhren. Da sag noch einer, man kann sich nicht auf das schottische Wetter verlassen.

 

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