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08. Oktober 2020 - Camp Adventure Waldturm (Skovtårnet) - Faxe Kalkbruch - Faxe Brauerei

Aktualisiert: 12. Juli 2023


 

Seelands höchster zugänglicher Punkt steht heute auf dem Programm. Ganz in der Nähe von Rönnede, in Südseeland hat man die Möglichkeit bei guten Wetterbedingungen die Skyline von Kopenhagen oder die Öresundbrücke zu erblicken.

Start und Ziel: 4872 Idestrup

Skovduevejen 29

Länge: 169 km

Höchsttemperatur: 13°C

 

Gestern Abend, nach dem Blick auf den Wetterbericht, beschließen wir, noch einmal am Wasser bis nach Hesnäs zu fahren. Diese Strecke führt auf Waldwegen direkt am Ostseestrand entlang und bietet beim zu erwartenden Regen einige Unterstellmöglichkeiten.

Kurz vor dem Frühstück sendet uns Jule eine Nachricht mit einem Hinweis auf einen begehbaren Turm in Seeland. Dieser wurde erst 2017 fertiggestellt und er steht auf der Liste „Worlds 100 Greatest Places of 2019“ die einen besonderen Besuch wert sind.

Schnell checken wir die Entfernung vom Ferienhaus, 81 Kilometer - passt. Also Planänderung, Fahrradfahren wird auf morgen verschoben, da soll sowieso besseres Wetter sein.

Auf der Autobahn geht es wieder Richtung Norden, diesmal überqueren wir die Storströmmenbrücke in ihrer gesamten Länge. Wir fahren auf der Autobahn E47 bis zum Abzweig Rönnede, von da aus sind es noch einmal knapp sechs Kilometer.

110 km/h ist das Limit auf Dänemarks Autobahnen, fast alle halten sich an die Geschwindigkeit. Raser düsen aber auch mal mit 120 an einem vorbei. Meist aber wird, wie auch auf Landstraßen, langsamer gefahren, man hat halt Zeit.

In Rønnede suchen wir vergebens nach Hinweisschildern zu unserem Ziel. Laut Google Maps stehen wir kurz vor dem Eingang, dann aber ist die Straße gesperrt und die Weiterfahrt untersagt. Mmmh, ergibt Sinn, denn wir stehen vor einem Waldweg.

Also wieder retour, erneuter Versuch. Nachdem wir schon viermal den örtlichen Kreisverkehr umrundet haben - hoffentlich hat uns keiner gesehen - versuchen wir unser Glück beim Eingang des Kletterparks Camp Advanture. Ein klitzekleines Hinweisschild leitet uns zur Schranke, die eine kostenpflichtige Zufahrt verlangt.

Egal, wir versuchen es und siehe da, an der Preistafel ist auch der Zugang zum Waldturm hinterlegt.

Bestimmt 1000 Parkplätze sind hier vorhanden, heute allerdings nur 50 in Benutzung.

Der Eintritt beträgt 150 DKK pro Person + 50 DKK Parkgebühr. Nachdem wir unseren Obolus entrichtet haben, laufen wir auf Holzwegen zuerst durch den Kletterwald. Wir erleben ein riesiges Gebiet in dem sich in den Baumkronen unerschrockene Schulklassen kletternderweise austoben.

Nach 900 Metern kommen wir am Turm an. Er hat die Form einer Eieruhr und besteht komplett aus Stahl und Eichenholz.

Der Turm hat eine Höhe von 45 Metern, die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 140 Meter. Die 12 Rampenkreise, die die Fußgänger nach oben geleiten, haben eine Länge von 650 Meter. In dem 600 Tonnen schweren Koloss wurden 7.750 Bretter verbaut.

Just in dem Augenblick, in dem wir den Turm besteigen bahnt sich die Sonne durch die Wolken und verbessert so unsere Laune und die Sicht in die Ferne. Langsam quälen wir uns in die Höhe, nach ca. einem Drittel allerdings muss ich passen und begebe mich wieder auf sicheres Terrain. Heidi muss nun den restlichen Weg allein fortsetzen, ein lauter Pfiff gibt mir zu verstehen, dass sie oben angekommen ist. Ganz klein kann ich sie von unten entdecken.

Zum Glück gibt es ja Smartphones und so kann ich mich später die Aussicht auf Bildern und in Videos betrachten.

Auf dem Rückweg kommen wir an einer Stelle vorbei, an der kleine Holzhäuser und Jurten in den Berg gebaut werden. Einige sind schon fertig und diese kann man besichtigen. Und die sind mal so richtig cool. Mit Blick auf den Wald und auf Wasser kann man auf der dazugehörigen Terrasse relaxen, grillen oder Feuer machen. Alles ist richtig urig, die Häuser und Jurten schön eingerichtet, ganz im skandinavischen Stil. Einziger Nachteil: der Spaß kostet 2.500,00 DKK (338 EUR) pro Nacht. Ein nicht ganz billiges Vergnügen.

Nach zwei Stunden machen wir uns auf den Rückweg, da die Stadt Faxe gleich in der Nähe ist, wollen wir noch die Kalkbruch besichtigen. Beliebt man sich in den Kalksteinbruch hinunter, befindet man sich am Grund eines 63 Millionen Jahre alten Ozeans. Hier sind immer noch Relikte von Tieren zu entdecken die damals dort ihr Unwesen trieben - wie Haie Krokodile oder Tintenfische.

Der Weg dahin wird von uns aber als zu anstrengend angesehen und so beobachten wir die Szenerie von einer Aussichtsplattform. Auch schön. Lange halten wir uns allerdings nicht auf, es ist heute sehr windig und ungemütlich, denn nach Heidis Abstieg vom Turm verkrümelte sich auch die Sonne wieder.

Wir fahren noch kurz an der Faxe Brauerei vorbei, ein sehr großes Gelände, in dem wahrscheinlich alle Faxener ihrem Broterwerb nachgehen, es sei denn sie arbeiten im Kalkbruch.

Der örtliche Supermarkt versorgt uns mit einem Eis, danach geht es wieder Richtung Heimat.

Sobald wir die Autobahn erreichen, fängt es an zu regnen und hört auch, bis wir ins Bett gehen, nicht aus. Für uns kein Problem, sitzen wir doch im warmen Auto oder im Ferienhaus vor dem Kamin.

Abends grillen wir Steaks und lesen danach noch in unseren Bücher. Zuvor gewinnt Heidi noch eine Runde Macke - ich glaube sie hat geschummelt.

 

God dag, god dag!


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