Central Park – Times Square
- Holger Schweitzberger
- 13. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
30. Juni Rekordschlafzeit. Wir wachen erst 8:30 Uhr auf. Heute wollen wir per pedes Richtung die Upper East/West Side erkunden. Wir machen uns auf der 5th Avenue auf den Weg, heute haben wir sehr geringe Luftfeuchtigkeit, das bedeutet, dass es nicht so heiß erscheint. Jedenfalls rinnen uns nicht gleich die Schweißtropfen herunter.
Vorbei am Empire State Building müssen wir an jeder Ampel erst einmal warten. Normalerweise stellen diese Geräte keine Gefahr dar, da jeder eh über die Straße geht, sobald sich die kleinste Lücke auftut. Aber heute sind die Straßen so mit Autos verstopft, das man selbst bei »weiß« Mühe hat auf die andere Seite zu gelangen.
Zusätzlich haben sich die New Yorker Stadtväter gedacht etwas für die Belustigung der Einheimischen und deren Besucher zu tun. Sie installieren an jeder Kreuzung (und die gibt es alle 200 Meter) einen Clown als Polizisten verkleidet. Dem wurde eine Pfeife in den Mund gesteckt und eine Uniform angezogen und der steht nun da, pfeift und will den Verkehr regeln.
Aber jeder ignoriert ihn. Kein Mensch lässt sich von seinen Anweisungen beirren. Die Autos, zu 85% Taxis und die Fußgänger fahren bzw. gehen wann sie wollen. Dem Clown scheint das auch egal zu sein, Hauptsache er kann die ganze Zeit pfeifen oder ab und zu mal brüllen.
In der Nähe des Central Parks, wo die Einkaufsgegend der Haute Volaute ist, kaufen wir uns Wraps und Orangensaft. Frühstück im Central Park. Wir sitzen auf einer schattigen Bank und beobachten die Jogger, Mütter mit Kinderwagen und die Hundebesitzer/-sitter.
Weiter geht es zu »Strawberry Fields« dem Gelände das Yoko Ono nach der Ermordung John Lennons angelegt hat. In Anlehnung an das bekannte Lied. Hier tummeln sich eine Menge Beatles Fans und fotografieren sich vor dem in den Boden eingelassenen Gedenkstein.
Wenn sie allein sind, bin ich meist das Opfer, das sie fotografieren darf. Auf den angelegten Sportstätten wird viel Soft- oder Baseball gespielt. Ab und an sieht man auch ein paar Kinder, die etwas Ordentliches spielen. Aber diese Fußballer sind in der Unterzahl – so werden die (wie Holland) nie Weltmeister.
Zurück laufen wir die 6th Avenue und den Broadway bis zum Times Square. Hier ist es bereits brechend voll, am Ticketschalter für verbilligte Shows steht eine unüberschaubare Schlange nach Karten an. Na ja, die Amis machen ja so etwas gern.
Nach gefühlten 20 Kilometern Fußmarsch müssen wir unsere Füße im Hotel beim Mittagsschlaf pflegen. Leider gibt es hier keine »Foot Massage« wie in Thailand. Da heute unser letzter Abend ist, wollen wir im Greenwich Village (der NY-er sagt nur: Village, wir also jetzt auch) essen gehen.
Gestern sahen wir einen netten Mexikaner, unser für heute erklärtes Ziel. Als wir sitzen, nein, nicht den Platz, den wir wollten, sondern den der einem zugewiesen wird (wegen der Verteilung des Trinkgeldes) sehen wir das es nur Margaritas für $14 gibt.
Allerdings in einem echten Erinnerungsglas des Restaurants. Auf die Frage was es denn kosten, wenn man ein normales Glas will, war die Antwort das es das nicht gibt.
Fünf Minuten später sitzen wir in der uns bekannten Bar von gestern. Dort trinken wir einige Cocktails und essen von der Speisekarte die Vorspeisen rauf und runter. Sehr moderate Preise und was noch wichtiger ist – alles schmeckt sehr gut.
Wir sitzen draußen und kommen mit einem Ehepaar aus New Jersey ins Gespräch. Sie sind sehr interessiert an Europa und wie es uns in den USA gefallen hat. Wir reden über die sozialen Schichten in den einzelnen Ländern und als wir erzählen das wir aus East Germany kommen, müssen wir noch einmal die Tage der Maueröffnung Revue passieren lassen.
Auf mein Kokopelli T-Shirt werde ich auch angesprochen, man darf hier nichts auf seinem Shirt haben, von dem man keine Ahnung hat. Irgend jemand weiß immer darüber Bescheid und stellt unbequeme Fragen – und wehe man weiß nichts.
Hier geht aber alles gut, wir erzählen von den Nationalparks und der Zugreise. Beide sind begeistert. Nach 1 1/2 Stunden müssen sie gehen.
Wir trinken noch einen letzten Margarita, laufen die 6th Avenue bis zur 31st Street und sind nach 2,5 km im Hotel. Vorher noch im Laden an der Ecke, der 24 Stunden täglich geöffnet hat, zwei Abschiedsflaschen Samuel Adams gekauft und anschließen im Bett die Bilder der Reise angeschaut.
Na ja, nur bis zur Hälfte, dann fallen uns die Augen zu und der Laptop beinahe herunter.
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