Chiricahua National Monument – Katchern Caverns
- Holger Schweitzberger
- 16. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
16. Mai Wir wollen noch einmal zum Chiricahua National Monument fahren und eventuell noch etwas wandern. Dann geht’s aber nach Tombstone, der Heimat von Wyatt Earp. Darauf freue ich mich schon die ganze Zeit.
Wir essen ein paar Cornflakes und Scrambled Eggs - ich kann bald kein Rührei mehr sehen. Wie immer muss ich eine Weile danach aufstoßen - wen's interessiert.
Es ist schon ziemlich warm als wir Willcox verlassen. Wir machen noch ein paar Fotos von der historischen Altstadt, tanken, kaufen im Supermarkt Frühstück für die nächsten drei Tage und fahren gen Osten.
Von dem gestrigen Brand sehen wir nichts, auch nicht den Vogel, der, statt zu fliegen die Straße zu Fuß überqueren musste. Das war dann auch seine letzte Amtshandlung für diesen Tag und auch generell. Wir sehen noch seine Federn im Rückspiegel hochfliegen. Mein zweites Opfer der Tour, ich habe den Namen Vogelmörder für mich gesetzlich schützen lassen.
Wir fahren zum Visitor Center, holen uns ein paar Auskünfte über eventuelle Wanderwege und machen mit der Rangerin noch ein kleines Schwätzchen. Der Andrang hier ist überschaubar, wir sind die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt.
Vom gestrigen Feuer weiß sie nichts, der blaue Vogel heißt Blue Jay, so wie die Baseballmannschaft aus Toronto, deren Sieg gegen die NY Yankees wir vor sieben Jahren live miterleben durften.
Auf meine Frage nach Klapperschlangen meint sie: »Die beste Möglichkeit eine zu sehen, ist hier im Souvenirladen - als Plüschtier«. Mmmh, ich hätte gern eine Lebende fotografiert.
Wir fahren zum Massai Point, laufen den kleinen Trail und bewundern die Aussicht. Wir wollen jetzt noch den Berg – Sugarloaf - besteigen, um einen Rundumblick über den gesamten Park zu bekommen.
Die Felsen entstanden vor vielen Jahren durch Vulkanausbrüche, Hinweistafeln erklären die Vorgänge sehr anschaulich. Angekommen am Parkplatz sind es mittlerweile schon 27°C im Schatten. Für uns eindeutig zu heiß, für diese Wanderung, auf der es nach Lage der Dinge auch keine Schattenplätze gibt.
Kurz entschlossen, beschließen wir in die Katchern Caverns zu fahren. Eine Höhle mit Stalagmiten und fragilen Formationen die über Jahrmillionen durch Wassertropfen entstanden sind.
Wir fahren auf der I 10 nach Benson, nehmen die Abfahrt und werden direkt zum State Park geleitet. State Park = Eintrittsgeld. Diesmal $6 für ein Auto mit vier Passagieren.
Wir parken und begeben uns zum Discovery Center. Hier wollen wir Tickets für die Cave-Tour, die Höhlentour kaufen. Der Preis ist ziemlich happig, $29 pro Person. Aber nun sind wir schon einmal hier.
13:20 Uhr startet unsere Tour. Wir haben noch eine Stunde Zeit und die vertreiben wir uns mit Lunch und dem Video über die Höhle. Das Video ist sehr spannend und dauert 15 Minuten. Genau die Zeit, bis unsere Tour beginnt.
Zwei Ranger begleiten die Tour, einer erzählt und der andere leuchtet manchmal mit seiner Taschenlampe, passt auf das niemand in der Höhle bleibt und sagt ab und an »Yeah!« Cooler Job.
Bevor es los geht erzählt Nummer 1 genau die gleiche Geschichte die wir schon im Video gesehen haben. Damit sind schon mal 15 Minuten herum. Also, nicht das Video ansehen, evtl. nach der Tour.
Der Hauptraum ist heute und die nächste Zeit geschlossen, da die Fledermäuse gerade ihre Jungen bekommen und aufziehen. Schade für uns.
Dann geht es in die Höhle. Sie ist wunderschön, voller bizarrer Elemente, die durch das stete Tropfen des Wassers entstanden sind. Es ist alles sehr interessant und der Eintritt hat sich gelohnt.
Nach ca. 1,5 Stunden sind wir wieder beim Auto. Jetzt ab nach Tombstone. 30 Meilen Richtung Süden.
32°C. Zu heiß. Wir erreichen schnell das Trail Riders Inn, unser Motel für die nächsten drei Tage.
Dann der Schock. Das ist wohl das herunter gekommene Motel, das ich bisher gesehen habe. Die Zimmer sind klein und miefig, ebenso das Bad, die Gitter der Belüftung weisen Dreck der letzten Jahre auf. Ich will weg hier.
Das machen wir auch - wir besuchen die Altstadt. Alles so wie man es im Film kennt. Saloons, es laufen Cowboys und Bardamen herum, Postkutschen säumen den Weg.
Aber so richtig warm werden wir nicht. Wahrscheinlich ist es nicht unser Ding, so gestellte Sachen zu besuchen. Vielleicht war auch die Vorfreude zu groß.
Wir gehen in Kates Saloon, trinken Bier und Bloody Mary und essen Burger und BBQ-Fleisch. Alles ganz Ami-like, schmeckt aber gut. Die Preise sind moderat, wie eigentlich überall bei Touristenattraktionen. Selten werden dort, im Gegensatz zu Deutschland, astronomische Preise verlangt.
Wir kehren zurück zu unserer Höhle, setzen uns vor das Zimmer und trinken Wein. Wir beschließen, morgen woanders hinzufahren. Hier wollen wir nicht noch zwei Nächte bleiben.
Da wir morgen sowieso zum Saguaro Nationalpark wollen, buchen wir ein Zimmer in Tucson.
Jetzt geht es uns besser und unsere Laune erhellt sich. Vielleicht liegt es aber auch am Wein.
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