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Denny’s – Lake Country

Aktualisiert: 8. Juli 2023


 

20. Mai In der Nacht hat es geregnet, das behauptet Heidi wenigstens (ihr erinnert Euch - Bär und so), ich habe von allem jedenfalls nichts mitbekommen. Jetzt, 8:00 Uhr herrscht eitel Sonnenschein, blauer Himmel mit einigen Wolken.


An unserem heutigen Zielort, Lake Country, sollen es leicht bewölkte 25°C werden. Damit kann ich gut leben. Heute früh trödeln wir ein bisschen, die vor uns liegende Strecke beträgt 178 km und Denny‘s wartet ja auch noch auf uns.


Heidi erinnert mich daran, dass ich - anders als gestern im Reisebericht erwähnt - nichts zu den Squash geschrieben habe. Da hat sie Recht. Ein alte Dozent von mir hat immer auf Hinweise der Studierenden ob seiner falschen Ausführungen gesagt: Meine Herren, ich wollte nur sehen wer von Ihnen aufpasst. Das mache ich mir jetzt zu eigen, und sage Ich hab's mit Absicht nicht erwähnt, ich wollte....


Also nun: Die Squash sah ich gestern im Supermarkt und da ich sie noch nie gesehen hatte, fragte ich die Verkäuferin was das denn sei. Und so kam es, dass wir zwei dieser grünen Melonengewächse mit nahmen. Ich hoffe, dass ich sie auch einmal in Deutschland kaufen kann.


Nun aber genug der Erklärerei, ab geht die Post zu Denny‘s. Endlich mal ein gesundes, amerikanisches Frühstück. Zwei km vom Campingplatz entfernt befindet sich eine Filiale dieser auf dem ganzen Kontinent vertretenen Fast Food Kette. Wir ordern zwei Kaffee mit Refill und zwei Double Berry Banana Pancake Breakfast. Darin enthalten sind zwei Buttermilch Pfannkuchen gefüllt mit Blaubeeren und obendrauf Schlagsahne, Erdbeeren und Bananen.

Dazu zwei Spiegeleier - Sunny Side Up - zweimal Bacon und ein Hashbrown, also Kartoffelpuffer. Zur Selbstbedienung Maple Sirup bis zum Abwinken. Einmal im Urlaub muss das sein, seitdem wir vor 12 Jahren bei May's Diner im amerikanischen Osten, diese unvorstellbare Kreation kennen und lieben gelernt haben. Eigentlich gehört noch Eiswasser dazu, darauf verzichten wir aber.


Natürlich schaffen wir diese Riesenportion nicht, aber viel bleibt davon nicht übrig. Pappesatt zahlen wir an der Kasse $36 mit Tipp. Jetzt haben wir erst einmal mindestens ein Jahr genug von dieser kalorienarmen Mahlzeit.


Beim letzten Einkauf im Supermarkt erhalten wir noch einen Rabattcoupon für eine Shell Tankstelle. 4 Cent Ermäßigung pro Liter. Drei bis vier Dollar - das lassen wir uns nicht entgehen, da wir sowieso tanken müssen.


Wir fahren 68 km auf der Route 1 Richtung Westen, dann wechseln wir auf die 97a gen Süden. Die Landschaft verändert sich nun merklich. Die schneebedeckten Berge

werden wieder durch riesige Nadelwälder abgelöst. Zwischendurch tauchen immer wieder große und kleine Seen auf. Das alles gemischt mit Wiesen auf denen Wildflowers in allen Farben blühen.


Die Häuser an den Straßen weisen nach und nach einen europäischen Einschlag auf. Nur wenn man in Städte einfährt, ist das wieder typisch für den nordamerikanischen Kontinent: Tankstellen, Einkaufszentren, Fast Food Geschäfte und Autoverkäufer bestimmen das Bild bei der Ein- und Ausfahrt. Dazwischen dann die Häuser und Straßen. Fast keiner läuft, alles fährt.


In Vernon entdecken wir wieder einen Walmart. Die Zivilisation hat uns zurück. Wir kaufen noch ein paar Souvenirs und lebenswichtige Lebensmittel wie z.B. Marshmallows. Gegen 15:00 Uhr kommen wir an unserem heutigen Ziel, dem Wood Lake in Lake Country an.


Wir haben eine Site direkt am See, die Sonne scheint, blauer Himmel und einige Wolken. Unsere Nachbaren erzählen, dass es gestern regnerisch war, heute aber wunderschön. Worauf wir ihnen erklären, dass natürlich wir dieses schöne Wetter aus Revelstoke mitgebracht haben.


Sie bedanken sich daraufhin artig. Kinder spielen und toben am Strand, die Dorfschönheiten sonnen und räkeln sich, auf der Suche nach männlichen Opfern, auf dem heißen Sand. Wir machen es uns unter unserer Markise gemütlich, trinken einen verfrühten Night Cup und beobachten das Treiben.


Stasi-Heidi hat ihr Fernglas herausgeholt und kann nun detailliert das Geschehen auch außerhalb der zwei Meilen Zone deuten und mir mitteilen. Zwischenzeitlich bezieht es sich ein wenig, wird dann aber wieder schön, so dass gegen 18:00 Uhr auch hier die wohlbekannten Ritual starten.


Wir haben heute wieder Pork Back Ribs, die wir zusammen mit Heidis berühmt-berüchtigten Bratbrot und Salat essen. Kommando zurück - keinen Salat, den soll es morgen geben. Was ich auch immer schreibe, tztztz. Dafür geröstete Zwiebeln.


Wie auch immer, natürlich schaffen wir nicht alles und so bleibt etwas für den morgigen Lunch übrig. Wir sitzen noch ganz lange am Feuer und beobachten den Sonnenuntergang.


Die Kinder müssen nun auch alle, unter großem Protest, in ihre Schlafgemächer. Ein Kanadier erklärt mir, dass er auch etwas deutsch kann: Scheiß Kopf. Er freut sich, dass ich ihn verstehe. Seine Frau versteht nichts und da freut er sich noch einmal.


Dankeschön, das kann er auch. Weil wir ihm Knochen für seinen Hund überlassen haben. Gegen 22:13 Uhr bläst Heidi zum Aufbruch. Ich muss gehorchen und trotte hinterher in unser Domizil.


Morgen sind wir wieder auf einem staatlichen Campground. Wir haben noch zweimal Feuerholz und zwei Portionen Fleisch. Der Wein und Gin ist vertilgt, den Cidre und das Bier schaffen wir auch noch.

 

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