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Devils Tower National Monument

Aktualisiert: 5. Juli 2023


 

19. Juni Frühstück gibt es ab 7:30 Uhr, ganz schön spät für unsere Verhältnisse. Wie in einem B&B üblich, sitzen alle zusammen an einem Tisch. Wir lernen einen Baptistenprediger aus Illinois kennen, der auch schon einmal in Braunschweig war und nun mit seiner Goldwing unterwegs ist.


Zu uns gesellt sich später ein Pärchen, die erzählen, dass sie aus England kommen und seit elf Jahren in Denver bei der Tochter leben. Sie machen fast die gleiche Reise wie wir, nur in entgegengesetzter Richtung. Ihr nächstes Ziel ist Yellowstone.


Ich habe mein Yellowstone T-Shirt an und muss gute Ratschläge geben. Sie wohnen in Gardiner, da erzähle ich am besten nicht, dass es der wohl ungünstigste Ort für einen Yellowstone Besuch ist, da man von dort ewig weit fahren muss, um an die vielen Orte des Parks zu kommen. Außer an die nördlich gelegenen.


Das Frühstück an sich ist nicht berauschend. Wir warten, ob nach dem obligatorischen Ei noch ein Dessert o.ä. kommt, aber Fehlanzeige. So setzen wir uns in Bewegung.


Zuerst wollen wir nach Gilette. Nicht um Rasierklingen zu kaufen, sondern um zu tanken und im Supermarkt Fleisch zu kaufen. Heute Abend sollen wir einen Gasgrill haben, da wollen wir natürlich grillen.


Wir nehmen die I 90 und cruisen 71 Meilen bis Gilette. Wieder vorbei an einer herrlichen Landschaft von Bergen, grünen Feldern und ewiger Weite. Während dieser Fahrt von ca. 120 Kilometern werde ich einmal überholt. Ich selbst ziehe zweimal an einem fahrbaren Gegenstand vorbei. Wir sind also fast allein On the Road.


Bei Smith holen wir uns die obligatorische Rabattkarte und beginnen den Einkauf. Da Heidi unbedingt Bison versuchen möchte, wandern drei Bison Ribeye in unseren Einkaufswagen. Dazu noch Burgerfleisch vom Angusrind. Für morgen. Dazu kommt noch, der hier sündhaft teure Mozzarella und Tomaten, Avocados, Zitronen und Zwiebeln.

Der Benzinpreis ist bisher niedrigste auf unserer Tour, $3,37, deshalb tanken wir noch einmal nach. Allerdings haben wir noch einen ziemlich vollen Tank und können deshalb nur für $40 auffüllen. Wir verlassen Gilette Richtung Newcastle und wollen dann auf dem Highway 16 bis nach Hill City fahren. Wieder ein Scienic Byway.


Plötzlich sehen wir Hinweisschilder für das Devils Tower National Monument. Da wollten wir doch auch hin. Also gut, schnell ist der kleine Umweg von 100km akzeptiert und wir ändern spontan den Plan.


Das Wetter wird immer besser. Strahlend blauer Himmel und tolle Wolkenformationen. Wir fahren durch ein Städtchen dessen Namen ich schon vergessen habe, nur so viel: es wohnen dort zehn Menschen. Laut Eingangstafel. Na ja, unser Rekord liegt bei acht Personen, Pech gehabt.


Von Weitem sehen wir schon den Teufelsturm. Er ragt ca. 220 Meter konisch empor und entstand, wie vieles hier, vor Millionen Jahren im Zusammenspiel von Magma, Wasser und Erosion. Für die Lakota Indianer ist er ein heiliger Ort, dementsprechend soll man sich auch dort verhalten.

Der Eintritt kostet $10, ganz schön viel finden wir, aber wir haben ja unseren Nationalpark-Pass und kommen so kostenlos hinein. Es ist ziemlich viel los, viele Autos und vor allem Motorräder. Das liegt wohl auch an der Nähe zu Sturgis, wo jedes Jahr ein Riesen Bikerfest stattfindet.

Die Strecke zum Visitor Center führt im Tal an einem Feld voller Präriehunde entlang. Sie lassen sich bereitwillig fotografieren und sind dankbar für jedes Futter, das sie erhalten. Obwohl das Füttern hier strengstens verboten ist.

Auf dem Parkplatz des Visitor Centers ist es gerammelt voll, wir ergattern trotzdem einen Platz, wenn auch in hinterster Reihe. Als wir nach vorn laufen, sind natürlich einige wieder Parkplätze frei. Ich befehle Heidi sich in eine Lücke zu legen und den Platz damit zu reservieren, derweilen ich das Auto hole. Als ich wieder ankomme, ist Heidi ganz schlank, aber auch sehr breit.


Wir begeben uns auf den zwei Kilometer langen Rundkurs um den Felsen. Es geht viel bergauf und bergab. Wir haben eine gute Aussicht auf die Landschaft, die meist aus Nadelwäldern besteht. Es duftet herrlich nach Tannennadeln, die von der Sonne aufgeheizt sind.


Ganz oben auf dem Berg, entdecken wir Bergsteiger, die sich zum Ziel gesetzt haben, den Gipfel zu erklimmen. Ganz klein können wir sie am Berg erkennen. Für kein Geld der Welt möchte ich mit ihnen tauschen.

Die Präriehunde werden von uns noch mit einer extra Fotosession belohnt, dann fahren wir in die Trading Post, essen dort Eis und kaufen noch ein T-Shirt. Für mich.


Da es hier freies WLAN gibt, können wir schnell noch ein paar Bilder posten. 16:30 Uhr kommen wir bei unserer Unterkunft an. Sie befindet sich mitten im Wald und ist nur elf Meilen von Mount Rushmore entfernt. Der Berg mit den vier Präsidentenköpfen.

Wir erhalten eine kurze Einweisung in die Anlage und beziehen unser Zimmer. Wir haben eine kleine, separate Veranda mit einem Hot Tub (heißer Whirlpool), Kühlschrank und einem Queensizebett. Hoffentlich drängelt Heidi nicht so.


Nach einem ausgiebigen Bad grillen wir unsere Steaks und verspeisen sie vor dem Waldpanorama, wo wir Rehe und farbenfrohe Vögel beobachten können.


Der Bison war sehr zart und schmackhaft, allerdings konnten wir keinen Unterschied zu Rind feststellen.


Aber es ist auf jeden Fall fettärmer und gesünder. Voila.

 

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