Five Finger Rapids – Talkina Hot Springs – Whitehorse – Carcross
- Holger Schweitzberger
- 14. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Juli 2023
20. Juni Es hat heute Nacht ewig gedauert bis ich eingeschlafen bin. Es ist so warm und schwül im Wohnwagen, dass ich am liebsten die Klimaanlage anschalten würde. Es ist inzwischen 2:00 Uhr und es ist noch taghell. Morgen ist die Mittsommernacht, danach beginnt der Sommer. Das macht es für mich auch nicht kühler, aber irgendwann schlafe ich wohl ein.
Wir frühstücken gegen 8:30 Uhr, es ist in der Nacht merklich kühler geworden, so dass wir länger schlafen als sonst. Die Sonne ist schon da und so sitzen wir draußen, trinken Kaffee und Orangensaft und essen Burritos. Danach geht es weiter Richtung Whitehorse.
Wir stoppen zuerst an den Five Finger Rapids, Stromschnellen im Klondike, an dem früher viele Schiffe ihre Fahrtüchtigkeit aufgaben und die Matrosen bzw. Mitreisende ihr Leben. Man versuchte deshalb über ein Kabelsystem die Schiffe durch die Stromschnellen zu führen, aber das schlug fehl.
Erst als man einen etwa sechs Meter hohen Felsen sprengte, gelang es den Booten ungehindert diese Passage zu umschiffen.





Wir laufen den Trail, etwa drei Kilometer entlang und haben einen wunderschönen Blick auf den Fluss, die Felsen und die ansässigen Vögel. Es geht ziemlich weit auf einer Treppe nach unten, wen es interessiert, es sind 227 Stufen.
50 Minuten später setzen wir geschwitzt unseren Weg fort. Wir fahren immer weiter den Klondike Highway Richtung Süden, der oft von Schotterstraße unterbrochen wird. Manchmal können wir nicht schneller als 20 km/h fahren. Die Strecke ähnelt der gestrigen.
Viel Wald und Seen begleiten uns. 50 km vor Whitehorse sehen wir seit langer Zeit wieder schneebedeckte Berge. Zeit für die Talkina Hot Springs. Etwa zehn Kilometer vor Whitehorse biegen wir rechts in die Talkina Hot Springs Road ab und zehn Kilometer später sind wir am Ziel.
Eine Stunde baden wir in den natürlichen, heißen Quellen. Es gibt zwei Quellen, eine warme, etwa 38°C und eine heiße. Die ist bestimmt über 45°C warm. Wie neu geboren trinken wir danach im Wohnmobil Cola und essen die restlichen Burritos.
Da wir dann durch Whitehorse fahren, nutzen wir die Möglichkeit eines Starbucks Kaffees und dessen freies WLAN. Wir versorgen uns mit den neusten Neuigkeiten und geben Überlebensmeldungen via Mail. Nach Frappucino Mocha und einem stinknormalen Kaffee fahren wir zum Pioneer RV Park.
Dort reservieren wir unsere letzte Nacht. Wir buchen eine Full Hookup Site um das Wohnmobil für die Abgabe bei Fraserway vorzubereiten. Auf diesem Campground besteht auch die Möglichkeit das RV zu waschen.
Man merkt, dass die Saison langsam beginnt. Auch der Pioneer ist schon gut besucht, so dass es nicht mehr viele freie Plätze gibt.
Wir setzen die Fahrt auf dem Klondike Highway Süd, Richtung Carcross fort. Wir halten am Emerald Lake, dessen Erscheinen nur ganz kurz an einer kleinen, unscheinbaren Tafel angekündigt wird. Leider ist es etwas wolkenbehangen, so dass der perfekte Blick auf den smaragdgrünen See getrübt wird. Aber auch so können wir viel von seiner Pracht erkennen.
Kurz vor Carcross wird unser heutiges Ziel, der Carcross Campground angekündigt. Kilometer 106. Mmmh, leider ist kein CG in Sicht. Im Visitor Center erkundigen wir uns nach dem verschollenen Campingplatz.
Wir erfahren, dass der CG in der Hand der First Nation ist, deshalb wird er nur mit einem kleinen Zeltsymbol ausgewiesen. Wir müssen also wieder ca. 500 Meter zurück fahren und folgen den angezeigten Symbolen.



Wir finden schnell eine schöne Site und entrichten unseren Obolus von $12. Holz ist auch hier kostenlos, wir entfachen unser Feuer und 90 Minuten später essen wir köstliche Schweinerippchen, Romanasalat mit Tomaten und selbst gemachte BBQ-Sauce.
Wir verschenken unseren Cooler und Büchsentomaten an eine kanadische Familie, die neben uns logiert. Heute ist es nicht so schwül wie gestern, so dass das Sitzen am Feuer auch als angenehm empfunden werden kann.
Wir lesen, quatschen und Heidi macht sich zwischendurch Marshmallows am Feuer. Ich koste nur einmal. Dann lieber eine Flasche Yukon Red.
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