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Fährüberfahrt Scrabster – Stromness (Orkneys) – Italian Chapel

Aktualisiert: 12. Juli 2023


 

22. August 6:00 Uhr. Das B&B Valleyview Inn hat uns bisher am besten gefallen, wir haben ein großes Zimmer und das ganze Haus ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Dort sitzen wir um 7:00 Uhr beim schottischen Frühstück. Mit dabei ist eine vierköpfige Familie aus Deutschland.


Wir tauschen unsere Reiseerfahrungen aus, sie fahren eine ähnlich Route wie wir, nur entgegen dem Uhrzeigersinn. Das Frühstück ist mengenmäßig genau richtig und der Kaffee schmeckt, wie überall eigentlich, sehr gut.


7:30 Uhr fahren wir nach Scrabster zur Northlink Fähre. Die Strecke dahin beträgt etwas über drei Meilen, 7:45 Uhr kommen wir an. Wir erhalten unsere Bordkarten und 8:30 Uhr fahren wir auf die Fähre.


Die Inneneinrichtung ist für eine Fähre sehr pompös, es gibt große, gemütliche Sitzgruppen aus Leder und viel Glasverkleidung. 8:45 Uhr setzt sich die Fähre in Bewegung, die Fahrzeit ist mit 1,5h angegeben. Wir schreiben Postkarten via funcard, denn dazu sind wir bisher noch nicht gekommen, jetzt haben wir aber die Zeit und Muße dazu.

Uns verfolgt auf der ganzen Fähre ein deutsches Ehepaar, ca. 65 Jahre alt. Sie nennt ihren Mann immer Schatzi und er versucht vor ihr zu fliehen. Jetzt sitzen sie neben uns und sie traktiert ihn mit allen möglichen Fragen oder Meinungen. Und das sehr laut.


Er erträgt es mit stoischer Ruhe und flüchtet schließlich an Deck um zu rauchen und zu fotografieren. Die See ist sehr ruhig, ab und zu blinzelt die Sonne durch die Wolken, aber so richtig schafft sie den Durchbruch noch nicht.


10:15 Uhr erreichen wir die Orkneys. Vorbei am Old Man of Hoy, einem Brandungspfeiler an der Westküste der Insel Hoy erreichen wir den Hafen von Stromness. Hier leben etwa 2.300 Einwohner, damit ist Stromness die zweitgrößte Stadt der Inselgruppe.


Auf der Fähre haben wir fast Pole Position, als zweites Auto rollen wir aufs Festland. Da der Check In im B&B erst ab 16:00 Uhr möglich ist, begeben wir uns auf Erkundungstour. Heidi las die letzten Tage ein Buch über die Orkney Inseln und lotst mich zu den ersten Stellen.


Wir fahren Richtung Kirkwall, der Hauptstadt, biegen aber kurz davor Richtung Osten ab zur italienischen Kapelle. Eine Kirche, die von italienischen Kriegsgefangenen des 2. Weltkriegs mit primitiven Mitteln errichtet wurde. Mit uns kommen auch drei Busladungen mit Silberköpfen an, die aber schnell wieder verschwunden sind. Der Eintritt kostet 3 Pfund und wird für die Restaurierungsarbeiten verwendet.

Die kleine Kapelle ist sehr schön und Heidi erläutert mir die interessante Entstehungsgeschichte.


Vor unserer Ankunft erhielten wir eine Mail vom B&B, in der Vorschläge für Sehenswürdigkeiten und Restaurants unterbreitet wurden. Unter anderem das Skerris Bistro, direkt am Meer gelegen und bekannt für die frischen Zutaten die für das Essen verwendet werden. Allesamt von den Orkneys.


Das Bistro hat täglich nur zwischen 12:00 und 16:00 Uhr geöffnet und ist dementsprechend schnell ausgebucht. 12:00 Uhr, als wir ankommen ist es noch leer, aber eine Stunde später ist kein Platz mehr frei.


Wir essen die Seafood-Platte mit Krabben, Lachs, Hering, Makrele und Salat sowie die Jakobsmuscheln. Beide Gerichte schmecken vorzüglich. Nach Eis und heißer Schokolade fahren wir wieder zurück, diesmal nach Kirkwall.


Direkt vor der Magnus Kathedrale, dem Wahrzeichen der Stadt bekommen wir einen Parkplatz. Rückwärts einparken funktioniert dank der 360° Rückfahrkamera perfekt. Wie wir erst später erfahren, ist heute ein deutsches Kreuzfahrschiff mit über 4.000 Passagieren in Kirkwall eingelaufen.

Deshalb hört man überall nur deutsch. Vor der Kathedrale steht eine deutsche Reisgruppe mit ihrem Erklärbar. Wir stellen uns einfach unauffällig daneben und bekommen so eine kostenlose Führung durch die Kathedrale. Die ist aus verschiedenen Steinen der Region gebaut und im Innern sehr dunkel, da wenig Fenster, eingebaut sind.


Über die Geschichte schreib ich hier nichts, wen es interessiert, kann es bei Wiki nachlesen. Ein Spaziergang zum Hafen beendet unsere Stadtbesichtigung. Nach einigen Rechts-Abbiege-Orgien erreichen wir den Standrand und fahren wieder in das elf Meilen entfernte Stromness.


Kurz vor Stromness kommt der Abzweig zum Ring of Brodgar und Skara Brae. Den Ring wollen wir uns morgen, wenn noch keine Besucher da sind anschauen und bei Skara Brae jetzt Karten für eine morgige Führung kaufen. Vorbei am Steinkreis von Brodgar, wo es von Menschen nur so wimmelt, liegt in sieben Meilen Entfernung die jungsteinzeitliche Siedlung Skara Brae.


Auch hier ist der Parkplatz voll von Bussen, Plätze für Autos sind aber genug vorhanden. Wir kaufen zwei Tickets für morgen 17:30 Uhr. Zu dieser Zeit hat das Gelände schon geschlossen und man ist mit dem Führer ganz allein. Zu Skara Brae gehört auch noch ein Herrenhaus, das wir jetzt besichtigen.


Morgen, zum Zeitpunkt der Führung hat es schon geschlossen. Es wurde noch bis 1992 bewohnt, dann starb die letzte Bewohnerin des Hauses. 16:15 Uhr kommen wir in der Burnside Farm B&B an.


Wir werden freundlich von der Besitzerin empfangen. Sie zeigt uns unser Zimmer und lädt uns auf einen Kaffee oder Tee mit Gebäck ein. Wir nehmen dankend an und sitzen so in der Veranda mit Blick auf den Hafen und unterhalten uns. Sie kommt aus Neuseeland, ist gegen den Brexit und kann Trump nicht leiden.


Genau wie die Leute aus Kirkwall, ergänzt sie zwinkernd. Nach einer Stunde sind wir auf unserem Zimmer, auch mit Ausblick auf den Hafen, und entspannen auf den Betten.

Danach machen wir uns auf den zehnminütigen Fußmarsch ins Ferry Inn nach Stromness. Wir teilen uns beide noch eine Portion Fish&Chips (die besten bisher) und beschließen den Abend mit Orkney Bier und Orkney Gin.

 

Übrigens hat es in unserem gesamten Schottland Urlaub auf der Insel Orkney noch nicht geregnet. Da sag noch einer, die haben hier nur schlechtes Wetter.

 

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