Grand Canyon Flug – Route 66 – Joshua Tree Nationalpark
- Holger Schweitzberger
- 17. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
25. Juni Nach dem Aufstehen finden wir einen ganz seltenen Zustand vor: Wolken. Na toll. Gerade heute. Vier Monate hatte ich das Geheimnis ganz für mich behalten. Und jetzt das.
Würden wir trotzdem etwas sehen? Das Frühstück machen wir uns im Hotel selbst. Pita, Roastbeef, Salat, Käse und Senf. Wie gehabt. Alles eingepackt und los geht’s.
Immer noch Wolken. Und erstmals kleine Regentropfen. Wir fahren aus dem Nationalpark Richtung Tusayan. Dort befindet sich der Grand Canyon Airport.
Mit Papillon Airways wollen wir mit einem Flugzeug über den Canyon fliegen. Um 9:00 Uhr starten wir. Nicht ohne das obligatorische Foto. Diesmal mit dem Piloten. Das kann man danach kaufen. Wir gucken mit Absicht doof.
Der Flug dagegen ist toll. Über Kopfhörer bekommt man in seiner Sprache alle Infos über den momentanen Flugverlauf. Das Flugzeug ist ausgebucht, wir haben zwei Fensterplätze in der 6. Reihe. Die Tour geht über den ganzen Canyon, Süd- und Nord Rim. Beindruckend.
Wir fliegen mitten über den Grand Canyon, der sich in seiner ganzen Farbenpracht präsentiert. Vergessen sind die Wolken. Die sind über uns. Nach 50 Minuten und einigen Turbulenzen landen wir wieder. Es hat sich wirklich gelohnt. Es war ein tolles Erlebnis – der Grand Canyon hat sich damit auf den zweiten Platz vorgemogelt, der alte Schlawiner.
Unsere Reise geht nun weiter Richtung Südwesten. Erst kommt der Ort Williams. Hier läuft die Route 66 durch. Das wird auch überall vermarktet. Heidi will wieder einen blauen Navajo-Ring kaufen. Leider ohne Erfolg, die Ringe sind alle zu groß. T-Shirts gibt es auch keine vernünftigen und so statten wir nur dem Supermarkt einen Besuch ab.
Die obligatorische Mitgliedskarte geholt und schon kann der Einkauf losgehen. Wir kaufen Burgerfleisch für den Abend, denn wir haben ja einen Grill. Ich frage wieder den Fleischmeister nach dem besten Fleisch und seinem geheimen Rezept. Er freut sich, erklärt mir alles in Ruhe und gibt wichtige Insidertipps. Die helfen, denn der abendliche Grillburger wird eine Delikatesse.
Wir fahren weiter die Interstate 40 durch herrliche Landschaft, dann den Highway 89 bis zur Kreuzung 62. Von dort sind es noch 52 Meilen bis 29 Palms. Und ungelogen – auf diesen 52 Meilen hatten wir kein Auto auf unserer Spur. Es hat uns keins überholt, und wir auch nicht.
Dafür war auf der Gegenrichtung Rushhour – es kamen uns sicher 40 Autos entgegen. 52 Meilen – das bedeutet eine Stunde Fahrzeit. Die Größe dieses Landes ist uns wieder einmal bewusst geworden.
17:00 Uhr landen wir in unserer Unterkunft. Eine Suite mit Küche, extra Schlafzimmer und Grill. Schön angelegt, mit Kakteen und Oleander. Wir laden alles aus und wollen noch in den Joshua Tree Nationalpark. Es ist jetzt schon kühler – 93°F, nachdem es heute auf der Strecke schon 111° F waren, Rekord für uns – außerhalb des Death Valleys.
Im Joshua Tree bestaunen wir die Kakteen und eben die Joshua Trees, Kakteenbäume mit ungewöhnlichen Ausmaßen, ähnlich einem am Kreuz hängenden Jesus.
Nach dieser Kulturattacke sitzen wir gemütlich in unserem Patio, haben die Hamburger auf dem Grill und trinken Bier. Das Essen schmeckt herrlich, wenn die Amis das als Burger verstehen, was wir haben, dann gebe ich ihnen Recht – das schmeckt.
Allerdings essen wir das ohne die süße Schrippe. Wir wickeln alles in Salat, Tomate, Gurke und Zwiebel – hat Heidi so erfunden – genial.
Müde gehen wir 22:00 ins Bett, um noch zu lesen bzw. zu schreiben.
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