Mecklenburger Parkland
- Holger Schweitzberger
- 30. Juli 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juli 2023
Heute werden wir einmal unsere unmittelbare Umgebung erkunden. Nachdem wir gestern bei unserer Fahrt nach Waren schon an einigen schöne Stellen vorbei fuhren, wollen wir diese nun in aller Ruhe besichtigen.
Startpunkt ist die alte Dorfkirche in Wattmannshagen.
Start und Ziel: 553.778489, 12.412919
Dorfkirche Wattmannshagen
Rachower Str. 21, 18279 Lalendorf

Länge: 44 Kilometer
Höchsttemperatur: 20°C
Abfahrt ist 9:00 Uhr, das Auto bleibt auf dem Parkplatz. Wir sind heute nicht nur zu unserem Vergnügen unterwegs, zuerst wollen wir beim örtlichen Fischer frischen Fisch kaufen, danach müssen wir dem Wagyu Händler unseres Vertrauens einen Besuch abstatten, um für Samstag Burger zu bestellen. Zum Glück liegen beide Stellen auf unserer heutigen Route, dem südlichen Mecklenburger Parkland.
Am gut ausgebauten Radweg Richtung Teterow befindet sich in Raden die Fischerei Raden. Hier kaufen wir einen ein Kilogramm schweren Zander, den wir heute nachmittag gegen 16:00 Uhr abholen. So müssen wir ihn nicht die ganze Zeit mit uns herum transportieren.


Am Abzweig Klein Wokern biegen wir rechts ab, hier befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hofladen Mecklenburger Wagyu. Von weitem sind die tiefschwarzen Rinder schon auf der Weide zu entdecken.




Wie bestellen bei Frau Feldmann unsere Burger und fragen sie noch etwas zu den Wagyu Rindern aus. Begonnen haben sie ihre Zucht vor einigen Jahren mit einem Rind. Jetzt sind es etwa 100 Tiere die sie auf ihrem Hof halten. Zusätzlich der normalen Rinder.
Ein Wagyu Rind ist nach 36 Monaten schlachtreif. Die ersten beiden Jahre verbringt es auf der Weide, dann folgt ein halbes Stalljahr, in dem sie gemästet werden. Das ist sehr wichtig, damit das Fleisch seine typische Marmorierung erhält. Im letzten halben Jahr gehen die Tiere dann wieder auf die Weide.
Die Milch die Wagyu Rinder geben, ist nicht sehr nahrhaft, eine Probe ergab, dass sie doch sehr an Wasser erinnert. Na ja, Milch wollen wir ja auch nicht trinken.
Wir verabschieden uns und bei Sonnenschein aber immer stärker werdenden Wind fahren wir Richtung Groß Köthel. Am Wegesrand begegnen uns immer wieder herrliche Stockrosen, gemähte Felder und Anbauflächen mit Futtermais. Die Wolken geben auch heute wieder sehr skurrile Bilder, die sich durch den Wind immer wieder verändern. Ab und an ziehen auch dicke Regenwolken auf, uns tangieren sie aber nur peripher, so dass wir trockenen und erhobenen Hauptes unsere Kreise ziehen können.

Das nächste Ziel ist das Schloss Schorsow. Ihm gegenüber liegt die Burg Schlitz, in der heute ein Hotel ansässig ist. Über die B108 erreichen wir die Burg, die allerdings, hat man sie erreicht, recht unspektakulär ist.
Also weiter zum Schloss. Das ist über eine drei Kilometer lange Nebenstraße zu erreichen. Nach 100 Meter kapitulieren wir mit Rücksicht auf unsere Reifen und drehen wieder um. Katastrophales Kopfsteinpflaster macht uns das Befahren unmöglich.
So bleibt uns nichts weiter übrig als den Gasthof Zum goldenen Frieden aufzusuchen. Bei einem Radler und einem Schwarzbier machen wir unsere wohlverdiente Pause und beobachten den immer mehr an Stärke gewinnenden Wind.
In einigen hundert Metern beginnt der Skulpturenweg, den wollen wir natürlich sehen. Vorbei am Straßensee hat der heilige Christopherus allerdings mit dem Karstorf eine gemeines Hindernis eingebaut. Ich sage einmal voraus, dass ich diesen Berg mit einem gewöhnlichen Rad nicht erklommen hätte. Mit Turbostufe und dem fast kleinsten Gang bahnen wir uns den Weg nach oben.
Die Skulpturen sind wunderschön, einige sehr witzig. Der blaue, sonnige Himmel im Hintergrund tut sein Übriges um alles zu einem einmaligen Erlebnis werden zu lassen. Wir können uns an den Skulpturen gar nicht satt sehen, Höhepunkt ist ein überdimensionaler, roter Stuhl. Mühsam besteige ich ihn, nur damit Heidi mich - wie einen kleinen Schuljungen aussehend - fotografieren kann. Wenn man den Skulpturenweg von der anderen Seite anfährt, spart man sich übrigens die schweißtreibenden Berge - nur mal so zur Info.























Wir haben nun auf dem gesamten starken Gegen- oder Kantenwind und sind wieder einmal so froh über unsere neuen Räder.







Wir befinden uns nun schon wieder auf dem Rückweg, über Groß- und Klein Wokern und Raden erreichen wir den Abzweig nach Wattmannshagen. Dicke Regenwolken begleiten uns, aber erst nachdem wir die Räder in den Schuppen stellen beginnt es zu regnen. Wir haben ja gestern auch alles aufgegessen.
Fazit: Diese Fahrt würde ich auf jeden Fall wiederholen. Wir fuhren durch einmalige, weitläufige und ruhige Natur. Hierhin verirrt sich nur selten ein Tourist, die meiste Zeit waren wir allein auf der Straße. Fährt man den Skulpturenweg entgegengesetzt unserer Richtung ist die Route auch mit Kindern zu meistern.
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