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Momo Sushi – Steamboat Workers

Aktualisiert: 8. Juli 2023


 

05. Mai Endlich ist es soweit, der Tag der Abreise ist gekommen. Heidi hat gestern die Koffer gepackt, beide wiegen ca. 18 kg. Ich habe erzählt, dass wir bis 20 kg Gewicht pro Koffer mit an Bord nehmen können.


Eigentlich sind bei KLM 23 kg erlaubt, aber so haben wir noch Spielraum für den Rückflug. In Hönow sind es schon 14° C, als ich gegen 7:30 Uhr schnell noch etwas Frühstück bei Penny hole. Wir trinken gemütlich einen letzten Latte Macchiato, ehe wir 9:30 Uhr zu Tobi fahren. Eigentlich 9:34 Uhr - weil Heidi noch etwas vergessen hat und deshalb unbedingt noch einmal zurück muss.


Wir fahren mit Jule und Tobi über die Autobahn und sind nach gut 45 Minuten am Gate A11. Hier ist ganz deutlich zu sehen, dass Tegel aus allen Nähten platzt. Ein Lob an alle Mitarbeiter, dass der Flugverkehr trotzdem aufrecht erhalten wird.


Nach einem etwas längeren Checkin und Securitycheck, genießen wir noch ein Tetrapack lauwarmes Wasser, ehe 11:55 Uhr pünktlich das Boarding beginnt. Heute werden wir zwei Ländern unseren physischen Besuch abstatten:


Holland und Kanada. Beide Länder haben sich nicht für die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft in Russland qualifiziert. Bei einer Nation war das ja klar, aber warum Kanada gescheitert ist, ist mir ein Rätsel.


Wir haben herrliches Wetter und keine Wolken. Beim Landeanflug auf Amsterdam können wir gut die ganzen Grachten sehen, auf denen in den kalten Wintermonaten Schlittschuh gelaufen wird.


Wir landen pünktlich in Schiphol am Gate C16. Das Gate für den Weiterflug wird mit E5 angegeben. Auf dem Weg dahin passieren wir zunächst die Self-Checkin-Automaten zur Überprüfung des Reisepasses. Leider sind von den zehn Geräten nur vier in Betrieb. Unsere Reihe kann aber drei Schalter nutzen, die Nebenreihe nur einen. Pech für sie.


Gespannt warten wir auf den folgenden Sicherheitscheck und hoffen, dass wir nicht zu lange anstehen müssen. Aber zu unserer freudigen Überraschung stehen wir plötzlich schon am Gate nach Vancouver. Genauso genial wie in Zürich. Jetzt haben wir noch massig Zeit um ein Bier (na gut, es ist Heineken) und eine Bloody Mary (diese aber ohne Sellerie) zu trinken.


Auf die Nachfrage, wo der Sellerie denn versteckt sei, meint die Dame am Tresen, dass die Holländer das nicht so gern mögen und er deshalb weggelassen wird. Aha. Ich erkläre ihr noch, dass man sich nicht zu wundern braucht, dass Holland nie Fußball-Weltmeister wird.


Pünktlich startet das Boarding. Wir haben vor acht Monaten schon die einzigen Zwei-Sitzer gebucht und haben nun richtig viel Platz. Und keine Menschen hinter uns, denn wir sitzen in der letzten Reihe. Das ist der einzige Nachteil, aber wir hoffen das die Immigration in Kanada so schnell wie das letzte Mal abläuft.


Die Beinfreiheit bei KLM ist auf beiden Flügen für die Holzklasse riesig, ich glaube wir haben noch nie so viel Platz gehabt. KLM ist die älteste, noch in Betrieb befindliche Airline. Einige der heutigen Crewmitglieder auf dem Flug nach British Columbia sind - wenn man nach ihrem Äußeren urteilt - schon seit Anfang an dabei. Hoffentlich kommen sie gesund an.


Kurz nach dem Start werden erste Getränke gereicht und Heidi macht sich über unsere Gummibärchen her. Das Entertainmentprogramm ist reichlich bestückt, auch bei KLM besteht die Möglichkeit seine mobilen Geräte via USB aufzuladen. Leider wird kein WLAN angeboten - das gibt’s nur in den moderneren Fliegern.


Als Mittagessen wird Pasta oder Chicken offeriert. Mal etwas ganz anderes. Heidi wählt Pasta und ich das Hühnchen. Das ist auf asiatische Art mit Reis zubereitet und schmeckt sehr gut. Dazu gibt es die nächste Flasche Shiraz.


Heidi mahnt mich, doch eine Decke auf meine Hose zu legen. Falls ich kleckere. Selten so gelacht - ich und kleckern, natürlich lehne ich ihren Vorschlag ab. Die Crew kommt ohne Unterlass und bietet Getränke aller Art an - super Service.


Dann kommt der ultimative Kaffeecheck. Mit Milch und Zucker. Und trotz aller Ingredienzien ist er - seit langem mal wieder - ungenießbar. Schade, aber es gibt Schlimmeres.


Das On-Board-Navigationssystem suggeriert uns, dass wir ca. 18:00 Uhr Grönland erreichen. Ich statte noch schnell der Toilette einen Besuch ab - mit dem wirklich heißen Wasser bekommt man übrigens prima Soßenflecken aus Hemd und Hose.


Wir erreichen Grönland wie erhofft wolkenlos, bei herrlichem Sonnenschein. Es ist einfach überwältigend, die schneebedeckten Bergriesen zu sehen. Wir fotografieren aus allen erdenklichen Winkeln dieses Naturschauspiel.


Nach 30 Minuten nähern wir uns dem Landesinneren. Jetzt ist nur noch Schnee zu sehen und wir warten darauf, dass wir endlich Kullorsuaq erreichen, denn da ist wieder die Atlantikküste. Und hoffentlich auch Gletscher.


Bis dahin trinken wir meinen restlichen Rotwein und lassen uns von den starken Sonnenstrahlen wärmen und bräunen. Es ist wunderschön. 22:15 Uhr (13:15 Pacific Time) beginnt die Landschaft wieder schneefrei zu werden. Wir sind in der Nähe des großen Sklavensees.

Flug über die Rocky Mountains
Rocky Mountains

Wir können während des Fluges von Grönland nach Kanada einige Eisschollen bewundern, aber ansonsten ist die See zugefroren und die Landschaft mit Eis bedeckt.


Zwei Stunden vor der Landung wird noch einmal ein Eis kredenzt, alle anderen Getränke stehen als Selbstbedienung zur Verfügung. Vom Filmangebot mache ich kaum Gebrauch, die Landschaft und die klare Sicht halten mich die ganze Zeit gebannt.


Eine Stunde bevor wir landen, erreichen wir die Rocky Mountains, der noch immer wolkenlose Himmel ermöglicht die letzten 700 Kilometer eine sensationelle Sicht auf die Berge und Seen. Wir können uns quasi von oben unsere Route der nächsten Woche ansehen.


Wenn das Wetter dann auch so schön ist wie heute, ist alles perfekt. Pünktlich landen wir 15:30 Uhr in Vancouver. Die Immigration dauert genau fünf Minuten. Das hatten wir noch nie - es gibt hier jetzt mindestens 100 Self-Registration-Maschinen, auf denen auch die Zollerklärung ausgefüllt wird. Das nenne ich mal Service.

Am Kofferband kommen unsere Koffer mit als Erste angerollt, so dass wir schnurstracks zum Shuttle Bus laufen. Es ist 16:01 Uhr - 16:00 Uhr sollte unser Hotel Bus abfahren. Der nächste kommt in einer halben Stunde. Na ja, dann warten wir halt. Aber Stopp - da kommt der Holiday Express Bus um die Ecke - mit Verspätung. 16:30 Uhr sind wir im Hotelzimmer.


Es wird mir alles langsam unheimlich. Ich dusche und Heidi entledigt sich ihrer Strumpfhose. Dann fahren wir mit der Canada Line ab Bridgeport zur Station Vancouver City Centre. Von dort geht die Robson Street ab und in der Robson Street residiert Momo Sushi.


Wir ordern das Loveboat for 2 people und checken das Menü nochmals, falls die Portion nicht reicht. Sie reicht, die Qualität ist wieder ausgezeichnet, die Sashimi unübertroffen.

$45 ärmer machen wir uns auf den Weg zur Waterfront. Wir müssen unbedingt etwas laufen. Am Hafen läuft gerade ein Kreuzfahrschiff aus, das ist uns recht, so sind nicht ganz so viele Touristen in Downtown.


Mittlerweile ist es 4:00 Uhr deutscher Zeit, wir kehren ins Steamboat Workers ein und genehmigen uns ein letztes Schlafbier bzw. -Cider. Mit der Canada Line geht es zurück nach Bridgeport und 20:30 Uhr Vancouver Zeit (5:30 MEZ+1) sind wir auf unserem Zimmer und fallen todmüde ins Bett.

Morgen werden wir 9:30 Uhr von Fraserway zum Pickup des Wohnmobils abgeholt. Aber wahrscheinlich setzt der Jetlag ein und wir sind schon ab 1:00 Uhr putzmunter. Mal sehen.


Der doofe HSV hat zwar verloren, ist aber dank Wolfsburg immer noch nicht abgestiegen.


Dann eben in der nächsten Woche.

 

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