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Newspaper Rock – Canyonland Nationalpark


 

09. Mai Ich habe schon vor einiger Zeit einen Ballonflug gebucht und 6:30 Uhr ist Treffpunkt unweit des Motels die Abfahrt. Heidi weiß von nichts, aber sie ahnt, dass ich etwas vorhabe.


Nur, wenn ich mir das Wetter so anschaue, glaube ich nicht daran, dass wir heute in die Lüfte steigen. Pünktlich sind wir am vereinbarten Ort, mit uns noch ca. acht andere Personen.


Dan, der Guide, der uns zum eigentlichen Ballon fahren soll, verbreitet gute Laune, weiß aber auch noch nicht, ob es etwas heute wird. Wir unterschreiben alle unser Todesurteil in Form zweier DIN A 4 Blätter, auf denen alle Risiken und Abtrittserklärungen aufgelistet sind.


Kurz vor halb sieben kommt vom Piloten leider die Absage. Ich hatte ja schon so etwas geahnt. Wir fahren noch einmal zum Hotel zurück und holen uns deprimiert einen Kaffee. Anschließend machen wir einen Schlachtplan, wie wir den heutigen Tag verbringen wollen.


Wir einigen uns auf den Canyonland Nationalpark. Er hat drei Teile: Island in the Sky, Needles und Meza. Eigentlich ist er ein einziges großes Gebiet, aber durch den Colorado River ist er geteilt.


Dadurch haben alle drei Parks einen separaten Eingang. Wir fahren zuerst zum Island in the Sky. Er ist bei uns in der Nähe, das heißt er ist nur 45 Meilen entfernt. Es sind nur 50 Fahrenheit, aber die Sonne zeigt langsam ihr Gesicht und wir hoffen auf einen warmen Tag.


Am Visitor Center lassen wir uns Infos über die Trails geben und fahren in den Park. Je höher wir kommen, desto mehr Wolken ziehen auf. Am ersten Viewpoint können wir noch die Schönheit der Landschaft erkennen, von da ab nicht mal die Hand vor unseren Augen. Nach zwanzig Minuten Blindflug drehen wir wieder um und fahren zum Needles.

Bis zur Park Road, dem Zubringer zum Park, sind es 82 Meilen - dann noch einmal 32 Meilen bis zum Eingang. Nach zehn Meilen auf der Park Road erscheint der Newspaper Rock. Ein Felsen in den im 13. Jahrhundert von den Indianern Petroglyphen eingeritzt wurden.

Da die Petroglyphen noch nicht endgültig erforscht wurden, sind sich die Wissenschaftler leider immer noch nicht einig, was sie zu bedeuten haben. Man kann aber ganz deutlich Menschen, Füße (die meisten mit sechs Zehen), Hände und Tiere erkennen.


Die Navajos nennen diesen Felsen »Der Berg der Geschichten erzählt«.


Die Park Road ist ein Scienic Byway, also eine besonders schöne Straße mit herrlichen Naturschauspielen. So eine Straße ist immer extra gekennzeichnet. Einfacher wäre es, wenn sie hier in Utah die Straßen kennzeichnen würden, die nicht so schön sind. Sie würden einen Haufen Schilder sparen.


The Needles ähnelt dem Grand Canyon, ist aber sehr schlecht ausgeschildert. Jedenfalls ist das unsere Meinung. Wir haben uns für einen kleinen Trail entlang des Rims entschieden. Er ist ca. vier km lang und führt eigentlich nur über glatte Felsen am Canyonrand entlang. Überall blühen auch hier die Wildflowers. Es wird ein bisschen wärmer und wir folgen den von den Rangern oder Besuchern aufgebauten Hoodoos die den Weg signalisieren.

Vor uns läuft eine Familie aus dem Freistaat Sachsen, die wie professionelle Wanderer ausgerüstet sind und auch so tun, Trotzdem laufen sie zu Beginn erst einmal in die falsche Richtung. Wir nicht. Sie bleiben den ganzen Weg immer mal bei uns im Gespräch. Immer dann, wenn wir lästern wollen.


Nach zwei Stunden kommen wir erschöpft zum Auto zurück. Wir stellen fest, dass wir nach der langen Fahrerei schon Entzugserscheinungen hatten und uns die Wanderung so richtig gutgetan hat. Wir halten noch an dem ein oder anderen Aussichtspunkt und fahren dann wieder zurück nach Moab.


Auf der Park Road ist auf meiner Spur bis zum Ende der Strecke kein Auto zu sehen. Wir können schon fünf Kilometer vorher den Abzweig auf den Highway sehen. Gigantisch, so eine Sicht.


Im Motel duschen wir uns schnell und wollen dann noch etwas einkaufen (Heidi), Essen (wir) und Bier trinken (ich, denn heute ist Vatertag). Heidi kauft einen schönen Ring, einen grünen Malachit, dann geht’s ins Blue Pig, einem BBQ-Restaurant. Ich will endlich mal Pulled Pork essen, eine Smoker Spezialität aus Schweinenacken.


Das essen wir beide dann und es schmeckt sehr gut. Leider ist das Ale aus dem Fass alle, so dass wir wieder ins Motel fahren und dort ein letztes Bier bzw. Wein zu uns nehmen.

 

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