top of page

Osaka City und Nara

Aktualisiert: 10. Juli 2023


 

Der Blick am Morgen aus dem Fenster zeigt blauen Himmel und Menschen, die sich eilig zur Arbeit bewegen. Es ist das erste Mal im Urlaub, dass das Frühstück im Zimmerpreis enthalten ist und so kann ich mir den morgigen Gang zu 7 Eleven oder Family Mart sparen.


Gut gelaunt fahren wir zum Frühstücksrestaurant. Beim Einchecken bekamen wir vier Voucher für das Frühstück, die ersten zwei müssen heute daran glauben. Man wird am Eingang abgeholt und zu einem leeren Tisch geführt, der Tisch wird als besetzt gekennzeichnet und nun können wir uns in aller Ruhe der Nahrungssuche widmen.


Der eigentliche Preis für das Hotel Breakfast beträgt 2300 Yen - knapp 20 Euro. Pro Person versteht sich. Solche Preise sind für mich immer jenseits von Gut und Böse, da ich morgens eh nicht so hungrig bin. Was aber hier aufgetischt wird ist sensationell.


Wenn man asiatisch liebt - aber ich bin ja in Asien und ich bzw. wir lieben dieses Essen. Ich will gar nicht alles aufzählen - angefangen von vier verschiedenen selbstgemachten Fruchtsäften, die wir so noch nie getrunken haben über DimSum, Teriyaki, japanische Fleischgerichte, Fisch in allen Variationen, Obst, Gemüse, verschiedene Suppen, Reis, Nudeln, einen Kaffeeautomat für alle gewünschten Getränke und, und, und.


Für die europäische Fraktion Marmeladen, Toast, Croissants, Wurst, Tomate mit Mozzarella, Tee, Milch, Eistee - es gibt alles. Wer hier meckert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Ach ja, mindestens noch zehn Kuchen und Desserts. Morgen dürfen wir ja noch einmal. Das beste Frühstück, das ich (wir) je in einem Hotel aßen. Ich würde mich sogar hinreißen lassen und sagen, dass der Preis gerechtfertigt ist.


Gestärkt machen wir uns auf den Weg in den Dschungel von Osaka. Im Aufzug aber der große Schreck: »It's a raining day - again ... »- not again but today. Mist. Nochmal ins Zimmer und den 100 Yen Regenschirm geholt. Es gießt wie aus Kannen.


Planänderung - wir besuchen das Osaka Sky Building. Dann wird es sicher aufgehört haben zu regnen. Wir fahren mit der U-Bahn nach Umeda und laufen den Rest. Im Regen. Nass kommen wir am Gebäude an Am Eingang gibt es extra Plastiktüten für Schirme, damit man nicht alles nass panscht.


Wir fahren mit dem Aufzug in den Floating Garden dieses außergewöhnlichen, stylischen Komplexes. Der Aufzug fährt außen die 107 Meter an der Fassade empor, dann geht es noch einmal ein paar Rolltreppen hinauf (zum Glück keine Stufen) und man ist oben.

Wir haben einen herrlich, verregneten Blick auf Osaka. Danach geht es noch ein paar Etagen per Rolltreppen zum Sky Walk. Hier kann man draußen einmal rund um das Gebäude laufen und heute herrlich nass werden, denn hier sind Regenschirme verboten. Apropos Regenschirme, ich muss mir auch einen kaufen, denn bei dieser Stärke des Niederschlages habe ich Angst um die Kamera.


Als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, merken wir das es heute unwahrscheinlich schwül ist. Wir sind nass vom Regen und der Hitze. Da jeder Osakaer heute einen Schirm trägt ist es auf den Straßen ein Hauen und Stechen.

 

Wir beschließen kurzerhand mit unserem JR-Pass nach Nara, der alten Kaiserstadt zu fahren. Nara liegt etwa eine Zugstunde entfernt und wird heute sicher nicht vom Regen betroffen sein.


Wir verlassen den Bahnhof Nara Station mit zwei Tagesbustickets und laufen zum Gate 2. Hier fährt der Bus zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten der Stadt ab. Es regnet in Strömen.


Unser erstes Ziel ist die Buddha Halle. Sie liegt am Nara Park und im Nara Park gibt es jede Menge Rehe und Hirsche. Die sind zahm und laufen zwischen den Besuchern herum und betteln um Futter. Das kann man an jeder Ecke kaufen.

Zusätzlich sind heute alle Schulklassen Japans hier, um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Ab und zu wirft man uns ein verschämtes »Hello« zu und freut sich, wenn wir antworten oder etwas fragen.


Dann stoppen uns vier Schüler, zwei Mädchen, zwei Jungen. Etwa 10-12 Jahre alt. Anscheinend haben sie eine praktische Exkursion von der Schule im Fach Englisch und sollen mit Leuten ins Gespräch kommen, die nicht gerade asiatisch aussehen.


Wir unterhalten uns, verraten gegenseitig unsere Namen und zeigen auf einer Karte wo wir wohnen. Sie haben diese Begegnungen sicher im Unterricht geprobt, jeder hat seine Rolle und Frage. Zum Abschied fragen sie, ob uns Japan gefällt und sie uns noch mit sich zusammen fotografieren dürfen. Beides Bejahen wir und auch wir dürfen sie fotografieren. Natürlich mit dem unverzichtbaren Victory-Zeichen. Als Abschiedsgeschenk erhalten wir noch jeweils eine selbstgebastelte Origami-Figur. Eine tolle Idee so den Englisch Unterricht durchzuführen.

Um den Buddha herum ist es richtig voll, erschwerend wie schon geschrieben, sind die vielen Regenschirme. Und natürlich der Regen. Der Eintritt zur Buddha-Statue kostet pro Person 500 Yen - aber man darf fotografieren. Der Buddha selbst ist 15 Meter hoch, die Länge des Kopfes beträgt 5,33 m, die der Augen 1,02 m und die der Ohren 2,54 m. Sieht ganz schön gewaltig aus.

Der Tempel ist auch hier voll japanischer Kinder, die aus allen Teilen des Landes kommen und immer da stehen wo wir auch sind. Es geht aber immer alles sehr gesittet und ruhig zu.


Wir überlegen, ob wir nun wieder nach Osaka fahren oder noch einen Schrein besuchen sollen. Wir entschließen uns für den Schrein, da bringt uns unser Bus - der City Loop hin.


Aber in Japan ist Loop nicht Loop. Der endet immer irgendwo, man muss aussteigen und schnell zum Bus davor rennen, denn der fährt nun weiter. Der ist dann auch so voll, dass man stehen muss.


So auch heute, nur das wir einen Sitzplatz haben. Und er nicht unsere Richtung fährt. Er setzt uns aber wenigstens am Bahnhof von Nara ab, so dass wir mit einem anderen Bus doch noch zu unserem Ziel kommen.


Es regnet stärker, an Fotoaufnahmen oder Sightseeing ist nicht zu denken. Also, wieder zum Bahnhof und nach Osaka zurück. Dort hat der Regen auch nicht aufgehört und deshalb kommen wir durchnässt 17:30 Uhr im Hotel an.


Heute Abend wollen wir japanisches BBQ essen. Es gibt spezielle Restaurants, in denen man am Tisch grillen kann. Über gurunavi suche ich ein passendes Restaurant - das Rikimaru - in unserer Nähe aus.


An der Rezeption lasse ich für 19:30 Uhr zwei Plätze bestellen. Sicher ist sicher. Die Wegbeschreibung stimmt natürlich nicht, aber 19:45 Uhr kommen wir, aufgeweicht durch den Regen an.


Es empfängt uns ein Rindfleisch geschwängerter Geruch bzw. Qualm. Wir bekommen unseren Platz in einer Ecke, so dass wir nicht ganz so sehr eingeräuchert werden. Auf dem Tisch steht ein Gasgrill und verschiedene Saucen.


Wir bestellen zwei Mal »All You Can Eat«, es gibt auch »All You Can Drink« - darauf verzichten wir. Wir wollen ja Fleisch und Gemüse essen. Zwei Stunden hat man- wie beim Sukiyaki- wieder Zeit, nach 90 Minuten muss die Last Order erfolgen.


Wir probieren uns durch die halbe Karte, sämtliche Arten von Rindfleisch, mariniert und verschieden geschnitten. Dazu Mais, Paprika, Champignons, Zwiebeln und Kohl.


Zum Abschluss essen wir noch ein Eis, dann platzen wir. Einstimmig beschließen wir, die nächste Zeit kein Fleisch mehr zu essen.


Wir bezahlen rund €58, darin enthalten sind noch ein Pflaumenwein und ein Bier. Im Regen gehen wir wieder zum Hotel. Haben wir so schon Schwierigkeiten in Japans Großstädten durch die Menschenmassen zu schlängeln, so ist es noch komplizierter, wenn jeder Japaner auch noch einen Regenschirm trägt.


Aber auch das bewältigen wir und sind 22:20 Uhr wieder im Trockenen.


Wir trinken noch eine Limonade und gehen müde ins Bett.

 


Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page