Saguaro Nationalpark – Old Tucson Studios
- Holger Schweitzberger
- 15. März 2019
- 3 Min. Lesezeit
17. Mai Um 6:00 Uhr ist für uns die Nacht vorbei. Ich hole schon mal zwei Becher heißes, braunes Wasser von der Rezeption. Es gibt auch Muffins und anderen Süßkram, aber die Tupperbüchsen, in denen sie aufbewahrt werden, sind so keimig, dass ich davon Abstand nehme.
Auf das Duschen verzichte ich heute und das will schon etwas heißen. Ich sitze vor unserem Zimmer, die Sonne scheint schon herrlich und so bastele ich noch an meiner Ausrede, warum wir heute leider das Motel verlassen müssen.
Zum Frühstück essen wir das gestern gekaufte Schwarzbrot mit Käse und Roastbeef. Endlich haben meine Zähne auch am Morgen mal etwas zu tun.
In der Rezeption erkläre ich, dass wir gestern Nacht noch einen Anruf bekamen und nun unseren Urlaub abbrechen müssen. Morgen fliegen wir wieder zurück. Ein Unglücksfall.
Die restlichen zwei Nächte werden storniert und das Geld uns rücküberwiesen.
8:00 Uhr verlassen wir Tombstone, fahren allerdings noch zur Allen Street und machen ein paar Fotos der historischen Altstadt.

Hier ist noch nichts los, keine Touristen zu sehen, außer wir. Die Stadt bereitet sich auf den kommenden Ansturm vor, überall werden schon die Vorkehrungen getroffen, um ein möglichst authentisches Westerndorf zu repräsentieren.
Unsere neue Unterkunft, die Hacienda del Desierto liegt östlich von Tucson.
Tucson verfügt über zwei Nationalparks: Saguaro Ost bzw. West. Beide Parks beherbergen eine große Anzahl an verschiedenen Kakteen.
Wir entscheiden uns für den östlichen Park, zwei Meilen davon entfernt befindet sich ja auch die Hacienda.
09:00 Uhr - und es sind schon 26°C. Im Schatten wohlgemerkt. Wir statten dem Visitor Center einen ersten Besuch ab. Dort das Übliche, wir fragen nach ein paar Trails und ich kaufe noch ein T-Shirt.
Heidi befiehlt es. Na gut, ich bin ja gefügig - manchmal.
Der Loop, der mit dem Auto zu fahren ist, hat eine Länge von ca. acht Meilen. Zwischendurch kann man immer anhalten und die Wüste zu Fuß erkunden.
Wir tuckeln mit 10 km/h die Strecke ab, machen viele Fotos und auch einige Wanderungen. Aber wie gesagt - Wüste und kein Schatten, das beeinträchtigt unsere Begeisterung zum Laufen doch erheblich.
Wir haben mehr zu tun, die Wasserflaschen zu öffnen als nach den Kakteen und Tieren Ausschau zu halten.
Die Kakteen in ihrer Vielfalt sind wunderschön. Es gibt die Organ Pipes, Orgelpfeifen, die natürlich auch so aussehen. Andere dienen als Host für Vögel, die an den Kakteenspitzen aus den Blüten Sekret ziehen. Fälschlicherweise besteht oft die Meinung, dass die Vögel dort ihre Nester bauen.
Nach drei Stunden haben wir den Park erkundet. Man kann sicher einen ganzen Tag hier verbringen, dazu bräuchten wir aber kühlere Temperaturen. Es sind nun 30°C.
Eigentlich wollen wir morgen die Old Tucson Studios besuchen, das ziehen wir jetzt aber vor. Die Studios befinden sich auf der westlichen Seite Tucsons, das heißt also, quer durch die Stadt fahren.
Tucson ist auf den ersten Blick eine sehr schöne, amerikanische Stadt. Man spürt die mexikanischen Einflüsse. Alles ist sehr sauber, an der Strecke befinden sich schöne Wohnanlagen und Palmen säumen den Weg.
Nach einer Stunde bzw. 34 Meilen erreichen wir die Studios. Sie beherbergen Westernkulissen für die zahlreichen gedrehten Filme. Man sollte allerdings schon eine gewisse Affinität zu Western haben, um hier auf seine Kosten zu kommen.
Wir fahren mit einem alten Westernzug durch das Gelände und verschaffen uns einen ersten Überblick. Den ganzen Tag werden Shows gezeigt.
Wir schauen uns eine Stuntshow und eine musikalische Reise durch die verschiedenen Western an. Beide sind qualitativ sehr gut und unterhaltsam. Uns gefallen die Studios sehr, es ist sehr abwechslungsreich und gut aufgezogen.
Wir kommen mit einem deutschen Pärchen ins Gespräch. Sie kommen aus dem Schwäbischen und haben ihre Reise noch vor sich. Sie haben fast den gleichen Tourverlauf wie wir, nur in entgegengesetzter Richtung.
Wir geben noch ein paar Tipps und gehen danach unserer Wege. 16:30 Uhr treffen wir in unserer Hacienda ein. Und diese ist ein wahres Juwel.
Ein großes Gelände, mit schönem Garten und vielen Tieren. Die Besitzerin führt uns durch das Gelände und das Haus. Es ist alles sehr liebevoll eingerichtet und wir fühlen uns sofort wohl und heimisch.
Unser Zimmer hat eine kleine Küche und auf der Veranda steht ein Gasgrill, eine Liege sowie ein Tisch mit Stühlen.
Wir packen aus und trinken erst einmal einen Kaffee und essen Cookies. Von der Terrasse können wir prima den Sonnenuntergang betrachten. Die Temperaturen betragen nun gegen 19:00 Uhr nur noch 25°.
Heute knackten wir erstmals die 100° F Marke. Das sind 37,7°C.
Wir werfen den Grill an und grillen uns ein paar Hamburger mit Käse. Dazu gibt es Salat, Tomate und Zwiebeln. Das Fleisch ist, wie immer hier, wunderbar.
Wir lassen uns alles schmecken und beenden den Tag mit Rotwein und spanischem Käse.
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