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Shopping und Buchen von Touren

Aktualisiert: 6. Juli 2023


 

11. Juni Heute ist ein Faulenzertag. Durch meinen gestrigen Mittagsschlaf kann ich natürlich nachts nicht schlafen. Das hat den Vorteil, dass ich ganz genau beobachten kann, wie das Wetter sich ändert. Und zwar zum Positiven. Die Wolken verschwinden und werden durch strahlend blauen Himmel abgelöst. Irgendwann schlafe ich dann doch ein, um aber um 6:00 Uhr wieder wach zu sein.


Wir trödeln dann so vor uns hin und ehe wir mit waschen und frühstücken fertig sind, ist es auch schon kurz nach acht. Ich verlängere unseren Stellplatz erst einmal um zwei Tage. Dann marschieren wir nach Seward.


Als Erstes buchen wir unser Kajaktour für Samstag bei KAW. Die befinden sich in der 3rd Avenue und der Nähe des Sea Life Centers. Ich dachte allerdings, dass das Büro am Hafen angesiedelt ist. Das dumme Navi gibt mir auch nicht gleich Bescheid und so ist ein Umweg von einer Meile unumgänglich. Aber wir kommen schließlich an.


Lady Jane, ein Hund dessen Rasse ich nicht kenne, bewacht die Tür des Büros und lässt bestimmt niemanden mehr hinaus, der nicht wenigstens eine Tour gebucht hat. Wie erledigen alle Formalitäten und erhalten noch einige Tipps für Wanderungen in der näheren Umgebung.


Danach tappen wir wieder zum Hafen und buchen unsere Nordwestpassagen Tour bei Kenai Fjords für morgen 9:00 Uhr. Nachdem die wichtigen Dinge erledigt, sind kommt der unangenehme Teil des Morgens. Heidi braucht noch eine Hose und ich muss mit zum Gucken und Beraten. Stress ist vorprogrammiert. Ich tue mir jetzt schon leid und bedaure mich. Aber es gibt hier niemanden weit und breit, der mich aus dieser Situation befreien könnte.

Lange Rede kurzer Sinn, irgendwann sind wir im Besitz eines passenden Beinkleides. Während des Einkaufes habe ich noch eine zusätzliche Aufgabe erhalten. Ich muss elf Ansichtskarten kaufen. Die Marken haben wir am frühen Vormittag schon bei der Post erworben. Da sollen die Karten auch wieder eingeworfen werden. Weil’s dann schneller geht. Aha.


Jedenfalls sind meine Karten nun überhaupt nicht verschickungstauglich, weil angeblich potthässlich. Dummerweise habe ich eilfertig schon die Marken drauf geklebt. Auch das noch, nun müssen wir die Dinger auch noch wirklich verschicken. Vielleicht muss ich ja nun nie wieder Karten kaufen. Dummheit schafft Freizeit.


Ein kurzer Einkauf bei Safeways und das Leeren unserer Abwassertanks beschließen den Vormittag. Da das Wetter sich von seiner besten Seite zeigt, setzen wir uns nach der Einkaufsorgie vor unseren Camper, trinken Kaffee und schauen unserem neuen Nachbarn beim Einparken seines Monsterschiffes zu.


Wir haben übrigens den Trabi unter den Wohnmobilen. So etwas wie unseren, ziehen manche als Zweitwagen hinterher.


18:00 Uhr wollen wir noch einmal zum Hafen. Dort landen dann die ganzen Fischerboote an, die mit den Touris auf Heilbutt- oder Lachsfang gehen. Da schönes Wetter ist, ziehen wir schon eine Stunde eher los. Und das ist gut so, denn die ersten Boote sind schon wieder da und präsentieren den heutigen Fang vor ihren Büros.


Dafür steht ein riesiger Bogen mit vielen Haken zur Verfügung, an denen die Heilbutte aufgehängt werden. Danach werden sie von ihren Fängern stolz fotografiert. Nachdem jeder sein Foto gemacht hat und auch unsere chinesischen Freunde sich vor den Fischen abgelichtet haben, wird der ganze Fang vor aller Augen filetiert.


Und das in einer Affengeschwindigkeit. Nach 30 Minuten ist das ganze Spektakel vorbei und der Pulk der Schaulustigen löst sich auf. Wir finden indes doch noch einen Laden wo man auch frischen und nicht nur gefrorenen Fisch kaufen kann. Er befindet sich in einem Giftshop, schräg gegenüber von Subways.


Wir besorgen uns für morgen Abend Pazifiklachs und Heilbutt. Allerdings sind auch hier die Preise astronomisch. Warum muss Fisch an Orten wo er gefangen wird, so viel kosten?


Wir deponieren unsere Ware im Kühlschrank, schnappen die Campingstühle, Marshmallows, den Cooler voll mit Bier und Cidre, Feuerholz und Anzünder und gehen zum Meer. Dort befinden sich alle drei Meter selbstgebaute Feuerstellen, die irgendwann, irgendjemand aus den Steinen vom Strand errichtet hat.


Wir setzen das Feuer in Gang und Heidi lässt sich die Marshmallows schmecken. Mal sehen wann ihr schlecht wird.


Zwei Reihen weiter hat ein etwa zwölfjähriger Junge wohl von seinen Eltern die Aufgabe erhalten, das Familienfeuer schon einmal in Gang zu bringen. Er packt alles Holz auf einen Haufen und gießt flüssigen Anzünder darauf. Dann zündet er es an und alles brennt lichterloh. 20 Sekunden. Danach ist alles erloschen. Das heißt für unseren jungen Freund, mehr Anzünder aufs Holz.


Nach kurzer Zeit ist die Flasche alle, das Holz schwarz, aber nicht am Brennen. Auch die zweite Flasche erfüllt nicht das, was der Betreiber damit vor hat. Nach dreißig Minuten sieht man ihn mit Walkman bewaffnet abziehen.


Was aus dem Feuer geworden ist, wissen wir nicht, denn uns wird es langsam kühl und wir machen es uns im beheizten Wohnwagen gemütlich. Nicht ohne aber vorher noch eine Rentierwurst auf dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Sie ist sehr fett, ähnlich einer Krakauer oder Knacker und ziemlich scharf. Ich brauche definitiv das nächste Mal Brot dazu.


Der Campground wird immer voller. Es sind nicht mehr viele Plätze frei. Wir haben trotzdem noch einen guten Blick auf die Berge und das Wasser. Da stören auch nicht die beiden älteren Ehepaare aus Schwaben, die sich vor uns platziert haben und immer über fünf Meter Entfernung irgendwelche schwäbischen Sätze hin und her brüllen.


Nach einem schönen, entspannten, ruhigen Tag freuen wir uns auf morgen und unsere Fjordfahrt.

 

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