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Yellowstone Nationalpark – It's Showtime

Aktualisiert: 5. Juli 2023


 

15. Juni Heute wollen wir erst 7:00 Uhr aufbrechen, aber wir werden früh wach, schauen aus dem Fenster und sehen einen herrlichen Sonnenaufgang. Also rasch aus den Betten, schnell gewaschen und ab zum Auto.

Heute ist Bären gucken angesagt. So lasse ich es wenigstens großspurig über Threema verlauten. Der Plan ist, heute den Nordteil des Parks zu bereisen und danach den Nordostteil zu erkunden. Je nachdem wie weit wir kommen.


Wir haben herrlichen Sonnenschein, das Thermometer zeigt 1° C, damit ist es deutlich wärmer als gestern Morgen. Wir tanken in West Yellowstone, da unser Tank schon wieder halb leer ist und begeben uns dann zum Westeingang.

Es ist 6:30 Uhr und diesmal ist der Kontrollpunkt schon mit einem Ranger besetzt. Also, Nationalparkpass und Ausweis vorzeigen und ab durch die Mitte. Wir fahren in Richtung Madison und statten den Terrace Springs einen ersten Besuch ab. Es ist menschenleer und wir laufen auf dem Boardwalk und bestaunen die einzelnen Springs.


Plötzlich bewegt sich etwas im Dickicht. Heidi hat es sofort erkannt. Dann sehe ich es auch. Es ist aus braunem Fell. Yippie, unser erster Bär. Allerdings sind wir hier so ziemlich ungeschützt. Und auch nur ca. 50 Meter entfernt. Und die Biester sind ja schnell.


Ausgerechnet jetzt habe ich das Teleobjektiv im Auto gelassen. Hinlaufen will ich da jetzt aber auch nicht. Da befindet sich der Bär. Wir überlegen eine Überlebensstrategie. Ich schlage vor, dass Heidi ihn ablenken soll, in dem sie zu ihn hingeht und ich renne derweil ins Auto. Sie lehnt ab.


Wir warten. Der Bär kommt aus dem Unterholz heraus und läuft direkt in unsere Richtung. Allerdings hat er sich in der Zwischenzeit verkleidet. Als Bison. Puh, Glück gehabt. Aber auch diese Spezies ist ja nicht ungefährlich. Unser Freund will allerdings nichts von uns wissen.

Mit erhöhter Herzfrequenz sitzen wir im Auto und verlassen den Parkplatz. Lebend. Wenn wir heute keinen Bär sehen, behaupten wir später einfach, dass wir hier einen gesehen haben.


Wir nehmen den Abzweig Richtung Norris, und fahren zu den Gibbon Falls und danach Richtung Mammoth Hot Spring. Dort soll man zwischen Willow Park und Swan Lake oft wildlebende Tiere beobachten können. Wir passieren die Roaring Mountains und sehen in der Ferne schon einen kleinen Menschenauflauf.


Wir haben gelernt - das bedeutet, das meistens Tiere sind in Sichtweite sind. Und tatsächlich. In vielleicht 100 Metern trotten auf einem Berg zwei Grizzlybären. Sie spazieren in aller Seelenruhe durch den Nadelwald und lassen sich durch die Menschen nicht stören Alle fotografieren wie verrückt und freuen sich.

Nach zwei Minuten sind die Bären verschwunden. Und wir glücklich. Das habe ich so gehofft, hier einen freilebenden Bären beobachten zu dürfen. Jetzt sind es zwei geworden und die konnte man sogar richtig gut und sehr lange sehen. Es ist jetzt schon ein Super-Tag.


Auf dem Weg zu den Upper und Lower Terrassen in Mammoth Springs sehen wir noch viele Büffel und Mule Deers. Sie grasen auf den unendlichen grünen Wiesen.

Die Terrassen sind über Jahrtausende entstanden. Dabei wird das Grundwasser durch Magma des Yellowstone Vulkans erhitzt und ausgestoßen. Zusammen mit Dreck und Mikroorganismen entstehen dabei terrassenförmige Gebilde mit den unterschiedlichsten Farben. Meist weiß oder rot-gold.

Und es stinkt nach Schwefel und faulen Eiern. Aber wunderschön anzusehen. Wir laufen eine Stunde die gesamten Loops und suchen uns dann den nächsten Rastplatz.


Dort kaufen wir Kaffee und essen unsere letzten Burritos. Frisch gestärkt geht es zum Nordeingang. Hier gehen wir zum Roosevelt Arch - dem Eingangsbogen zum Nationalpark. Wir fotografieren ihn von allen Seiten und kehren wieder in den Park zurück.


Der Tag ist noch jung und auf dem Plan lacht uns der Tower Roosevelt an. Dort gibt es den Petrified Tree (einen versteinerten Baum) und die Tower Falls (man, schon wieder Wasserfälle, aber Heidi will) zu bestaunen.

Auf dem Weg dorthin erblicken wir wieder eine Menschenmenge. Und einen Ranger. Das bedeutet, es sind zu 99% Bären in Sicht. Also, angehalten, Tele mit Stativ aufgeschnallt und sich zu den Wartenden begeben. Und tatsächlich, der nächste Bär. Diesmal ein Schwarzer.


Er hat es sich auf einem umgekippten Baumstamm gemütlich gemacht und schläft. Deshalb sieht man nicht allzu viel von ihm. Aber immerhin. Nicht so imposant wie heute früh, aber Bär ist Bär. Unsere Nummer Drei.


Nach dem versteinerten Baum (langweilig) und den Wasserfällen (auch langweilig) fahren wir über den Mount Washburn (erinnert sei an Patricia) und den Dunraven Pass nach Canyon Village.


Die Strecke ist einmalig schön, wir fahren in fast 3000 Metern Höhe, Schnee ist am Wegesrand unser ständiger Begleiter. In Yellowstone Canyon lassen wir unsere berühmten Lower- und Upperfalls links liegen und fahren am Yellowstone River bzw. Yellowstone Lake zu den Mud Vulcanos.

Kleine Löcher aus denen Schlamm oder undefinierbare Brühe brodelt und stinkt. Meist in grauen, weißen oder braunen Farben. Ich muss nicht erwähnen das auch dieser Anblick atemberaubend ist.


Über West Thumb fahren wir wieder westlich nach Old Faithfull. Und besichtigen diesmal das gleichnamige Inn. Eine sehr schöne, alte Holzkonstruktion, deren Zimmer meist ein Jahr im Voraus ausgebucht sind.


Wir essen in der Grillbar einen doppelten Cheeseburger mit Bacon, dazu Chili Pommes mit Käse überbacken. Und Cola, natürlich Refill. Gesättigt fahren wir in unsere Cabin nach West Yellowstone.


Ein ereignisreicher, schöner Tag liegt hinter uns. Wir trinken Cider, überspielen die Fotos und lassen den Tag bei Anschauen der Bilder Revue passieren.

 

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